Die Messer-Attacke in Mannheim (D) vom vergangenen Freitag schockiert über die Grenzen hinaus: Auch Schweizer Polizisten sind betroffen und bewegt.
Taliban Mannheim Messer
In Mannheim (D) hatte ein Mann bei einer Kundgebung auf mehrere Personen eingestochen. - Screenshot X

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitagmittag verletzte ein Mann in Mannheim (D) mit einem Messer sechs Menschen.
  • Einer davon war ein 29-jähriger Polizist, der den Angriff nicht überlebte.
  • Der Vorfall macht auch etwas mit den Schweizer Polizistinnen und Polizisten.
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Am Freitagmittag kam es in Mannheim (D) zu einem brutalen Messerangriff. Ein 25-jähriger Afghane stürmte eine Kundgebung der rechtspopulistischen «Bürgerbewegung Pax Europa» und verletzte in kurzer Zeit sechs Menschen. Einer davon war ein 29-jähriger Polizist – dieser erlag später seinen Verletzungen.

Die Polizei Mannheim trauert um ihren verstorbenen Kollegen Rouven L. «Um andere zu schützen, hat er sein Leben gegeben», schreibt die Dienststelle auf Facebook. «Wir sind zutiefst erschüttert – der Verlust trifft uns alle sehr und macht uns fassungslos zugleich.»

Auch bei der Schweizer Polizei: Betroffenheit ist gross

Wie geht es Schweizer Polizistinnen und Polizisten damit, dass im Nachbarland ein Beamter brutal niedergestochen wurde? «Der Vorfall bewegt die Polizistinnen und Polizisten sehr und wird thematisiert.» Das sagt der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) auf Anfrage gegenüber Nau.ch.

Das Mitgefühl und die Betroffenheit seien sehr gross. Der Vorfall scheint den Beamten auch ihr eigenes Berufsrisiko vor Augen zu führen: «Auf solche Taten kann man sich zwar vorbereiten, aber die Gefahr eines Angriffes läuft stets mit. Dessen sind sich die Einsatzkräfte bewusst und das wird trainiert.»

Mannheim Messerattacke
Grosse Trauer in Mannheim: Der Polizist Rouven L. ist nach der Messerattacke verstorben. Seine Kollegen trauern.
Tatort
Auch Schweizer Polizistinnen und Polizisten macht der Fall betroffen, schreibt der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter in einem Kommentar.
Polizei Schweiz
Auf solche Taten könne man sich zwar vorbereiten, aber die Gefahr eines Angriffes laufe stets mit, sagt der Verband. (Symbolbild)

Auch medial sorgt der Fall in der Schweiz für Wirbel: Man schaut gebannt ins Nachbarland, um die Auswirkungen des Angriffs zu beobachten. Erst wurde angenommen, dass die rechtspopulistische Partei AfD durch den Fall grossen Zulauf erhalten würde. Das scheint aber nicht der Fall zu sein: Die AfD befindet sich auf einem neuen Jahrestief.

Trotzdem tut sich etwas auf politischer Ebene: Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien wollen die Abschiebungsregeln anpassen. Der Täter war laut deutschen Behörden vermutlich islamistisch motiviert: Solche Taten sollen laut den Politikerinnen und Politiker auch als Abschiebungsgrund gelten.

Brisant: Der Messer-Angreifer von Mannheim war jedoch als Beispiel für eine gelungene Integration bekannt.

Zweiter Messerangriff am Dienstagabend

Das Thema bleibt aktuell: Am späten Dienstagabend kommt es zu einem zweiten Messerangriff in Mannheim – dieses Mal auf einen AfD-Gemeinderatskandidaten. Dieser befindet sich nun im Spital, erlitt aber nur Schnittwunden.

Nach Angaben des Kreisverbands handle es sich bei dem Täter um einen Linksextremen. Diese Angaben wurden aber noch nicht offiziell bestätigt. Der AfD-Politiker habe ihn beim Plakatabreissen ertappt – bei der Konfrontation habe der Mann das Messer gezückt.

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