Mannheim: So trauern Polizei-Kollegen um erstochenen Rouven L. (†29)
Der junge Polizist Rouven L. ist nach der brutalen Messerattacke vom Freitag in Mannheim verstorben. Seine Kollegen sind «fassungslos».
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Messerattacke in Mannheim wurde der Polizist Rouven L. schwer verletzt.
- Am Sonntagabend ist der junge Beamte seinen schweren Verletzungen erlegen.
- Seine Kollegen trauern: «Um andere zu schützen, hat er sein Leben gegeben.»
Diese brutalen Szenen schockieren nicht nur Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus: Am Freitag kam es in Mannheim auf dem Marktplatz in der Innenstadt zu einem Messerangriff.
Ein 25-jähriger Afghane stach auf mehrere Menschen ein. Sechs Personen wurden dabei verletzt, darunter ein 29-jähriger Polizist. Rouven L., so der Name des Beamten, musste nach der Attacke ins künstliche Koma versetzt werden.
Laut Angaben der «Bild» stach ihm der Täter mehrmals gezielt in den Kopf. Dabei wurde wohl eine Vene im Gehirn verletzt. Am Sonntagabend ist Rouven L. im Spital seinen schweren Stichverletzungen erlegen.
«Wir werden ihn nie vergessen»
Die Trauer um den verstorbenen Polizisten ist riesig. Nur kurz nachdem sein Tod verkündet wurde, meldete sich seine Dienststelle mit emotionalen Zeilen auf Facebook. «Wir trauern um unseren Kollegen. Um andere zu schützen, hat er sein Leben gegeben», heisst es.
Und weiter: «Wir sind zutiefst erschüttert – der Verlust trifft uns alle sehr und macht uns fassungslos zugleich.»
Rouven sei ein sehr besonderer Mensch gewesen. «Ruhig und bedacht im Handeln und immer mit einem freundlichen, offenen Lächeln gegenüber jeder und jedem. Wir werden ihn nie vergessen!»
Rouven L. (†29) war Organspender
Rouven L. wurde nach der brutalen Messerattacke im Spital trotz Hirntod an einer Herz-Lungenmaschine angeschlossen. Denn der junge Polizist war Organspender, berichtet die «Bild». Am Sonntagnachmittag wurden die Maschinen schliesslich abgeschaltet.
Mehrere Mannheimer Polizisten versammelten sich danach am Tatort, um ihrem verstorbenen Kollegen zu gedenken. «Rouven war in den letzten Jahren überall dabei, wo es brennt. Er gab immer sein Bestes und wurde daher auch gefördert», zeigten sich die Beamten betroffen.
Und weiter: «Er war engagiert und gradlinig. Wir können es nicht fassen, ihn verloren zu haben.»
Motiv des Täters weiterhin unklar
Die Messerattacke ereignete sich am Freitagvormittag während einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE). Bei dem Täter handelt es sich um einen 25-jährigen Mann aus Afghanistan.
Sein Motiv ist weiterhin unklar. Er wurde in den Minuten nach dem Angriff ebenfalls verletzt und musste operiert werden. Der Mann ist zurzeit nicht vernehmungsfähig.
Laut den Behörden war der Angreifer polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt im hessischen Heppenheim.