Beiz verlangt 3 Franken, wenn sich Gäste eine Pizza teilen
Ein Restaurant in Brugg begründet den Aufpreis für geteilte Pizzas mit der Existenz. Andere Gaststätte verlangen keinen Aufpreis.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Pizzeria in Brugg verlangt drei Franken, wenn sich Gäste eine Pizza teilen.
- Es gehe um die Existenz, mit der Gebühr werde der Service bezahlt.
- Andere Wirte finden es gehört zum Service, einen zweiten Teller ohne Aufschlag zu bringen.
Eine Gebühr für das Besteck oder für das Teilen eine Speise ist keine Seltenheit in der Schweiz. Dennoch ist sie umstritten.
Auch in der Trattoria Rotes Haus in Burgg AG wird ein Aufpreis verlangt, wenn sich Gäste eine Pizza teilen. Mit den drei Franken würden das Gedeck und der Service bezahlt, erklärt Wirt Vittorio Timpano gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Ein Restaurant brauche einen gewissen Umsatz, um die Kosten zu decken. Ein Gast, der nichts konsumiere, sei ein Verlustgeschäft, er besetze einen Platz und verursache Kosten. Im Service und in der Küche würden Angestellte arbeiten, die bezahlt werden müssten. Der Aufpreis sei angemessen, denn «es geht um die Existenz des Lokals».
Gästen, die wegen geringen Hungers eine Pizza teilen wollten, würde jeweils eine kleine Pizza vorgeschlagen. Dies koste drei Franken weniger. Mit dem Aufschlag ist das Restaurant aber nicht strikt: Komme eine Gruppe, die mehrere Getränke bestelle, würden die drei Franken nicht verlangt. Denn sie bringe der Pizzeria einen Gewinn.
Anders handhabt es Ahmet Kamis in seiner Pizzeria Fulmine in der Brugger Altstadt: Es komme selten vor, dass sich Gäste eine Pizza teilten. Oftmals seien es dann Junge, die wenig Geld zur Verfügung hätten. Kamis empfindet es nicht als zusätzlichen Aufwand. «Es gehört zum Service dazu, einem Gast auf Wunsch einen zweiten Teller zu bringen, ohne dies zu verrechnen.»
Restaurant bringt geteilte Speisen auf Platten – und verlangt keinen Aufpreis
Er zeigt aber auch Verständnis für Betriebe, die dies tun. «Ein Restaurant muss einen Gewinn erzielen, um wiederum in das eigene Geschäft investieren zu können.»
Einigen Aufwand hat hingegen der Gasthof Schenkenbergerhof in Thalheim AG. Es würden zusätzliches Besteck und ein Teller benötigt, wenn eine Speise geteilt werde. Oftmals werde das Gericht auf Platten serviert, um das Teilen zu erleichtern, sagt Geschäftsführerin Urte Heuberger-Cohnen. Ein Aufpreis werde aber nicht verlangt.
Meist seien es ältere Gäste, die sich etwas teilten, da sie weniger Appetit haben. Un am Mittag sei ein ganzes Gericht oftmals zu viel. Gästen, die hauptsächlich sitzend arbeiteten, mache ein voller Bauch oft träge und müde. Heuberger-Cohnen erklärt, dass deswegen auch halbe Portionen und Seniorenteller angeboten würden.