Zuger Wirt verrechnet Gebühr für zweiten Dessert-Löffel
Im Restaurant Raten in Oberägeri ZG kostet ein zusätzlicher Dessert-Löffel 2,50 Franken. Gäste zeigen sich überrascht, der Wirt hält trotzdem am Konzept fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Zuger Restaurant Raten verlangt für einen zweiten Dessert-Löffel 2,50 Franken.
- Der Aufpreis ist in der Dessert-Karte festgehalten und sei somit rechtens.
- Begründet wird die Gebühr mit den Teuerungen in der Gastronomie.
Im Restaurant Raten in Oberägeri ZG müssen sich Gäste zweimal überlegen, ob sie ein Dessert teilen wollen. Denn: Für einen zweiten Dessert-Löffel wird eine Gebühr von 2,50 Franken verlangt.
Der Aufpreis ist in der Dessert-Karte festgehalten – und somit rechtens, findet sogar der Konsumentenschutz. Trotzdem sei diese Praxis unüblich. Wirt Iwan Iten rechtfertigt die Gebühr etwa mit höheren Kosten. «Wer ein Dessert teilt, belegt zwei Stühle», sagt Iten gegenüber dem «Beobachter».
Dabei gehe es in erster Linie aber nicht ums Geld. Sondern: «Wir wollen ein Bewusstsein schaffen.» Und wenn ein Paar für den zweiten Löffel nicht bezahlen wolle, könne es das Dessert ja mit demselben Löffel essen.
«Zwingen niemanden, zu kommen»
Auch verstehe er Kunden, die über eine Löffelgebühr staunen. Trotzdem betont er: «Wir zwingen niemanden, zu uns zu kommen.»
Der Verband GastroLuzern zeigt Verständnis für den Wirt, wie er gegenüber «zentralplus» sagt. «Gastronomen müssen kreativ sein, um die Rechnungen zu bezahlen.» Denn neben den Fixkosten seien auch die Lebensmittel- und Energiepreise gestiegen.
Bereits während der Corona-Pandemie mussten Gäste bei Restaurant-Besuchen tiefer ins Portemonnaie greifen. Dies etwa wegen teureren Einkäufen, Reparaturkosten und Verpackungen.