Belgiens Liste: Ignazio Cassis rechnet mit Verhandlungserfolg
Belgien hat Reisen ins Wallis verboten. Auch wenn das Verständnis für die Entscheidung fehlt. Nun hat sich Aussenminister Ignazio Cassis eingeschaltet.
Das Wichtigste in Kürze
- Belgien hat die Kantone Wallis, Waadt und Genf auf die Quarantäne-Liste gesetzt.
- Aussenminister Ignazio Cassis nahm umgehend mit seinem belgischen Pendant Kontakt auf.
- Gut möglich, dass bereits morgen die Liste wieder angepasst wird.
Belgien hat die drei Kantone Waadt, Wallis und Genf auf die rote Liste des Aussenministeriums aufgenommen. Für Reisende aus diesen Regionen gilt bei der Rückkehr eine Quarantäne-Pflicht.
In Genf steigen die Zahlen derzeit landesweit am stärksten an, die 14-Tage-Inzidenz liegt bei gut 107 Infektionen pro 100'000 Einwohner. Belgiens Entscheidung ist somit völlig nachvollziehbar.
Doch die Zahlen in der Waadt und vor allem im Wallis sind nicht gleichermassen hoch. Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen im Wallis gestiegen ist, so wurden in der letzten Woche lediglich 28 Personen positiv getestet. Das sind gerade Mal rund 8 pro 100'000 Einwohner.
Ausseminister Ignazio Cassis schaltet sich ein
Aussenminister Ignazio Cassis nahm umgehend mit seinem belgische Pendant Philippe Goffin Kontakt auf. Auf Twitter schrieb der Bundesrat danach, bereits morgen Dienstag solle eine Neu-Evaluation der Lage erfolgen.
Merci à mon collègue belge 🇧🇪@PhGoffin pour ce bref échange 📞 cordial et factuel.
— Ignazio Cassis (@ignaziocassis) August 3, 2020
Nouvelle évaluation de la Belgique de la catégorisation #COVID19 des cantons GE, VD et VS promise pour demain. A suivre !#SwissEUrelations pic.twitter.com/M0MNkz6Pli
Es scheint also wahrscheinlich, dass Belgien die Kantone Wallis und Waadt wieder streicht. Bereits im Juli wurde ein solcher Entscheid für das Tessin nach der Intervention des EDA rückgängig gemacht.
Tourismusverband erwartet Rückzieher
Der Tourismusverband «Wallis Promotion» geht ebenfalls davon aus, dass der Entscheid nicht lange halten wird. Auf Anfrage verweist Mediensprecher Patrick Philippoz ebenfalls auf den Präzedenzfall des Tessins.
Der Wegfall der belgischen Gäste würde sich durchaus bemerkbar machen. «Belgien stellt mit 3,9% der Hotelübernachtungen einen wichtigen Markt für das Wallis dar.»
Im Vorjahr reservierten belgische Gäste in den Monaten Juli und August über 40'000 Logiernächte im Kanton.