Berner Brasserie Lorraine freigesprochen
Die Brasserie Lorraine wurde vom Regionalgericht Bern-Mittelland vom Vorwurf der Rassendiskriminierung freigesprochen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Brasserie Lorraine wurde vom Vorwurf der Rassendiskriminierung freigesprochen.
- Die Junge SVP hatte Anzeige wegen Rassendiskriminierung gegen die Beiz eingereicht.
- Hintergrund ist ein Konzertabbruch im Juli 2022.
Das Regionalgericht Bern hat die Brasserie Lorraine am Montag vom Vorwurf der Rassendiskriminierung freigesprochen. Angezeigt wurde die Brasserie Lorraine von der Jungen SVP.
Hintergrund ist ein Vorfall im Juli 2022. Das Lokal hatte das Konzert einer weissen Reggae-Band abgebrochen, weil Gäste den Auftritt als kulturelle Aneignung empfunden hatten.
Die Brasserie war als Unternehmung angeklagt worden, weil die Staatsanwaltschaft keine einzelnen Personen für die Konzertabsage verantwortlich machen konnte. Der Staatsanwalt warf der Genossenschaftsbeiz nebst Rassendiskriminierung deshalb auch mangelhafte Organisation vor.
Dem widersprach die Einzelrichterin in der mündlichen Urteilsbegründung. Der Vorwurf habe nicht erhärtet werden können.
Personen aus dem Umfeld der Genossenschaftsbeiz verweigerten die Aussage
Vor Gericht herrschte letzte Woche das grosse Schweigen. Alle befragten Personen aus dem Umfeld der Genossenschaftsbeiz verweigerten die Aussage.
Dass die vorgeladenen Personen aus dem Umfeld der Brasserie die Aussage verweigerten, könne man ihnen nicht vorwerfen, so das Gericht. Das sei ihr gutes Recht. Eine Verurteilung des Unternehmens könne man daraus nicht ableiten.

Der Sänger der Band sagte derweil, er halte den Prozess für unnötig. Den Entscheid über den Konzertabbruch habe die Band den Veranstaltern überlassen.
Der Fall, der international für Schlagzeilen sorgte, habe «positive und negative Sachen ausgelöst».
Brasserie entschuldigte sich für Konzertabbruch
Ein Brasserie-Vertreter hatte letzte Woche vor Gericht eine Entschuldigung im Namen der Genossenschaftsbeiz ausgesprochen. «Wir haben das Konzert aus einem uns legitim erscheinenden Grund abgebrochen. Und hatten absolut keine Absicht, so viele Leute damit hässig zu machen.»
Die Junge SVP hatte Anzeige wegen Rassendiskriminierung gegen die linksalternative Beiz eingereicht. Sie wollte damit aufzeigen, dass die Anti-Rassismus-Strafnorm nicht mehr als eine politische Waffe sei. Diese gehöre unabhängig des Urteils vom Montag gestrichen, teilte die Partei mit.