Berner Reitschule und Polizei streiten via Twitter

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Bern,

Was auf der Schützenmatte in Bern geschieht, wird sowohl von der Polizei wie auch von der Reitschule getwittert. Gleich tönt das aber nie.

Reitschule Bern
Die Reitschule Bern ist ein linksautonomer Ort in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kantonspolizei Bern und die Reitschule twittern rege über Einsätze auf dem Gelände.
  • Die Reitschule schwärzt die Polizei via Internet an - und diese reagiert.

Die Kommunikation zwischen der Berner Reitschule und der Kantonspolizei Bern ist intensiv. Zumindest auf Twitter.

Geschieht auf der Schützenmatte vor der Reithalle ein Polizeieinsatz, wird dieser von der Polizei via Twitter «begleitet». So auch der Einsatz vom Donnerstagabend, über den die Beamten sechs Tweets absetzten.

Die Reitschule ihrerseits twittert zu den Einsätzen jeweils ihre Sicht der Dinge.

Und die Polizei wiederum reagiert via Twitter auch auf Vorwüfe der Reitschule. Wie zu jenem vom Donnerstag, dass Polizisten in zivil die Rechnung im Restaurant der Reithalle nicht bezahlt hätten.

Die Reitschule beurteilt diese «neue Kommunikationsstrategie der Polizei als eine Reaktion auf die im letzten halben Jahr lauter gewordene Kritik an dieser».

Die Polizei habe ihre PR-Strategie offenbar gezielt auf die Reitschule ausgerichtet. Dies zeige sich auch daran, dass nur Einsätze im Raum Schützenmatte derart eng auf Twitter begleitet würden, schreibt die Mediengruppe der Reithalle auf Anfrage.

Polizei verteidigt sich gegen Vorwurf der Reitschule

Diese Art der Kommunikation werde keineswegs nur bei der Reithalle angewandt und sei auch nicht neu, erklärt Polizei-Mediensprecher Christoph Gnägi gegenüber Nau.

Die Polizei setze seit bald zwei Jahren auf Twitter. Dies vor allem bei «längeren, dynamischen Einsätzen, die die Öffentlichkeit betreffen».

Polizei vor Reitschule Bern.
Die Polizei einem Einsatz vor der Reitschule. - Keystone

«Wir wollen damit Transparenz schaffen»

Die Reithalle aber sieht diese Art der Kommunikation «nicht als Versuch zum Austausch, sondern als Präventionsmassnahme gegen schlechte Schlagzeilen».

Sie lobt zwar die Kommunikationsabteilung der Polizei als «offen und freundlich», kritisiert aber die Einsatzkräfte als«eskalativ und herablassend».

Die Polizei widerspricht dem Vorwurf, sie wolle mit den Tweets einzig ihr Image aufpolieren. Dies sei nicht das Ziel dieser Art von Kommunikation. «Wir wollen dazu beitragen, Transparenz zu schaffen», sagt Christoph Gnägi.

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