Bester Film: Guillermo del Toro ist mit The Shape of Water grosser Oscar-Gewinner
Vier Oscars hat Guillermo del Toro’s Fantasy-Märchen «The Shape of Water» abgeräumt. Darunter die begehrteste Trophäe «Bester Film». Nau liefert fünf Argumente für den Top-Shot.
Das Wichtigste in Kürze
- Guillermo del Toro’s «Shape of Water» holt bei 13 Nominierungen vier Oscars.
- Darunter die begehrten Trophäen «Bester Film» und «Beste Regie».
- Der Film erzählt ein Fantasy-Märchen mitten im Kalten Krieg.
- Nau liefert fünf Gründe für den grossen Sieger.
Mit 13 Nominierungen ging Guillermo del Toros «The Shape of Water» ins Oscar-Rennen. Vier Statuen darf er mit nach Hause nehmen. Darunter die begehrten Trophäen «Bester Film» und «Beste Regie». Zudem «Bestes Szenenbild» und «Beste Filmmusik».
Nau hat den Film gesehen und liefert fünf Gründe für den grossen Sieger.
Die
Magie
Als
die Lichtspieltheater noch pompöse Bauten waren, mit Kristalllüstern im Foyer
und vollen Sälen, da waren Filme lebendige Fantasien. Heute, wo das
Lichtspieltheater Kino heisst und seine Eintrittskarten auf Kassenzettel-Papier
druckt, ist es selten, dass ein Film die Magie eines Traumes einfängt.
Mit
«The Shape of Water» ist Guillermo del Toro allerdings genau das gelungen. Mit
sanften Bildern, koloriert wie erste Farbfotos und bestückt mit dem schicken
Ambiente der Sechziger, hebt er den Schleier und lässt sein Publikum für zwei
Stunden einen Schritt neben die Realität tun.
Das Märchen
Die Geschichte der stummen Putzfrau Elisa (Sally Hawinks), die in einem US-Hochsicherheitslabor ein magisches Seewesen aus dem Amazonas entdeckt und mit einem portablen Schallplattenspieler und gekochten Eiern seine Zuneigung gewinnt, hat mehr als nur einen Hauch von «Die Schöne und das Biest».
Die Musik
Wem die Bildsprache nicht reicht, den verzaubert der Swinging Jazz. Komponist Alexandre Desplat sagt mit Musik, was die stumme Elisa und der Wassermann nicht ausdrücken können.
Die Minderheiten
Eine
stumme Putzfrau, die schwarze Arbeitskollegin, der schwule Nachbar und das Wesen
aus dem Amazonas spielen die erste Geige. Jene, die der Sechziger-Jahre-Gesellschaft
genehm waren hingegen, regen zum Nachdenken an. Und zum Nase rümpfen.
Wiederum
ein Märchenaspekt: Es gibt die Guten und die Bösen. Grauzonen bleiben weg.
Das Monster
Die wahren Monster, das ist klar, entstiegen keinem Amazonas-Tümpel sondern den hasserfüllten Wirren des Kalten Krieges. Während bei den US-Militärs brachiale Arroganz herrscht, ist das Monster einfach nur – menschlich.
★★★★★
Ab 15. Februar im Kino