Bio-Margen: Untersuchung des Preisüberwachers stösst auf Ablehnung
Das Wichtigste in Kürze
- Stefan Meierhans konnte seine Untersuchung der Margen auf Bio-Produkte veröffentlichen.
- Ein Lösungsvorschlag des Preisüberwachers wurde von den Unternehmen abgelehnt.
- Im Dezember blockierte die Migros noch die Publikation des Artikels.
Der Schweizer Preisüberwacher Stefan Meierhans sorgte im Dezember für Schlagzeilen. Er führte eine Untersuchung über die Margen von Bio-Produkten durch. Die Veröffentlichung wurde damals aber verhindert, angeblich von der Migros. Das Unternehmen wies den Vorwurf von einem erhöhten Preisaufschlag zurück.
Am Freitag hat Meierhans schliesslich seinen Bericht veröffentlicht. Er hält fest, dass damit mehrere offene Fragen aufgeworfen worden seine. Er werde das Thema unter ständige Beobachtung stellen und weiterverfolgen, fügt der Preisüberwacher an.
Konsumenten würden durchschnittlich einen Bio-Preisaufschlag zwischen zehn und 30 Prozent akzeptieren. Deshalb schlug er vor, dass absolut keine höheren Margen verrechnet werden, solange der prozentuale Bio-Preisaufschlag mehr als 20 Prozent beträgt.
Lösung des Preisüberwachers stösst auf Ablehnung
Höhere Netto-Margen wären demnach nur zulässig, solange diese nicht über 20 Prozent teurer wären als ihr korrespondierendes konventionelles Produkt. Bedauerlicherweise seien die eingeladenen Unternehmen zu dieser mit Preissenkungen verbundenen Zusage nicht bereit, hält der Preisüberwacher fest.
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Einen Vergleich der Margen von Bio-Produkten in den Niederlanden wertet der Preisüberwacher so: Ein wenig wettbewerbsintensives Umfeld in der Schweiz trage dazu bei, dass Bio-Produkte stärker verteuert werden. Sie hätten eine extra hohe Marge zu tragen.
Die Frage ist, ob im Schweizer Detailhandel von einer Situation mit kollektiver Marktbeherrschung auszugehen sei. Das sei zum Beispiel in Neuseeland der Fall. Vielleicht brauche deshalb die Schweiz eine Regulierung wie in Neuseeland, um gerade auch im Bio-Bereich zu hohe Margen zu verhindern.