Blaualgen: Gefährliche Algen auch in Zürcher See gefunden
Die gefährliche Blaualge breitet sich im Hüttnersee im Kanton Zürich aus. Die Stadtpolizei Wädenswil hat den Zugang zum Wasser abgesperrt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Hüttnersee bei Wädenswil ZH haben Polizisten das gesamte Ufer abgesperrt.
- In dem See wurden Blaualgen gefunden, die Gemeinde warnt vor den Folgen.
Blaualgen im Obersee haben diesen Sommer in Schmerikon SG bereits zum Tod von acht Hunden geführt. Jetzt wurde die gefährliche Bakterie auch in einem Zürcher See nachgewiesen. Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, sperrte die Stadtpolizei von Wädenswil ZH deshalb das das Bad und das gesamte Ufer des Hüttnersees. Jonas Erni, Stadtrat Sicherheit der Stadt hat sich am Montagabend wie folgt geäussert: «Die gefährliche Konzentration an Blaualgen ist bei einer Wasserprobe vom Montag nachgewiesen worden.»
Stadtpolizeichef Martin Heer spricht Klartext: «Im See darf nicht mehr gebadet werden.» Der Grund: Die Blaualge könnte Hautausschläge und Übelkeit verursachen. Bereits bei Kontakt mit dem Wasser, sei eine Erkrankung möglich. Wer jüngst im See gebadet habe und sich unsicher fühle, der soll gemäss Heer seinen Hausarzt aufsuchen.
Der Hüttnersee gilt als beliebtes Ausflugsziel. Der kleine, idyllisch gelegene See an der Grenze zum Kanton Schwyz kann in Ufernähe in rund einer Stunde umrundet werden. Der grösste Teil des Ufers sei Naturschutzgebiet und könne nicht betreten werden, schreibt die «Zürichsee-Zeitung». Es gebe aber Stellen, bei denen der Zugang zum See möglich sei und dort könnte laut Stadtrat Erni vor allem den Hunden Gefahr drohen.
Die Polizei habe deshalb an diesen Uferstellen Warntafeln angebracht und habe noch am Montagabend Anwohnerinnen und Anwohner von den Blaualgen gewarnt. «Wir gehen von Bauernhof zu Bauernhof», sagte Stadtpolizeichef Martin Heer.
Experten rätseln über Blaualgen in Schmerikon SG
Sollte sich im Hüttnersee die gleiche Blaualge wie in Schmerikon ausbreiten, kann sie nicht eingedämmt werden. Der Gewässerbiologe Lukas Taxböck vom St. Galler Amt für Wasser und Energie (AWE) sagte gegenüber der «Linth-Zeitung», diese Alge sei unscheinbarer als andere bekannte Blaualgenblüten. Dies mache ein schnelles Erkennen schwieriger.
Als mögliche Symptome beim Menschen nennt der Experte: Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen, Magen-Darm- und Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen, allergische Reaktionen, Lähmungen, Ausfallerscheinungen und Krämpfe.
Unklar ist, warum die Tychonema-Blaualge überhaupt in Schmerikon auftauchte. Gewässerbiologe Taxböck meinte aber gegenüber der «Linth-Zeitung», dass gewiss der Klimawandel das allgemeine Algenwachstum weiter befördere.