Bodensee: Camping-Gäste flüchten vor Mückenplage nach Hochwasser
Der langersehnte Sommer ist da. Doch die Mückenplage nach den Überschwemmungen vermiest den Feriengästen am Bodensee die Freude.
Das Wichtigste in Kürze
- Camping-Gäste am Bodensee flüchten vor einer massiver Mückenplage nach dem Hochwasser.
- Mückenkerzen und -spray sind Top-Seller gegen die aggressiven Überschwemmungs-Mücken.
- Naturnahe Uferregionen sind stärker von Mückenplage betroffen.
Während Wochen regnete und regnete es. Es kam zu Hochwasser und Überschwemmungen – insbesondere am Bodensee.
Jetzt endlich ist der Sommer da. Doch die Folgen der Überschwemmungen ziehen sich noch immer hin. Am Bodensee herrscht nämlich eine Mückenplage.
Am Campingplatz Idyll in Altenrhein SG am Bodenseeufer flüchten die Gäste nun vor den Mücken. Carine Paradisi vom Campingplatz Idyll berichtet gegenüber dem «St. Galler Tagblatt»: «Wir erleben eine Mückenplage.» Nach dem Regen der letzten Wochen sind die Mücken massenhaft aufgetaucht.
Mücken sind grösser und aggressiver
Die Insekten scheinen dieses Jahr grösser und aggressiver zu sein, so Paradisi. Um sie fernzuhalten, werden Mückenkerzen auf den Restauranttischen platziert und im Kiosk wird Mückenspray verkauft. «Die verkaufen sich sehr gut», sagt Paradisi.
Doch diese Schutzmassnahmen reichen nicht für jeden Gast aus. «Es gab Leute, die wegen der Mücken früher aus ihrem Campingurlaub bei uns abgereist sind», heisst es beim Campingplatz Idyll.
Gefahr durch Überschwemmungs-Mücken
Bei den stechenden Insekten handelt es sich um sogenannte Überschwemmungs-Mücken. Sie legen ihre Eier in ufernahen Gebieten ab und können dort bis zu zehn Jahre überleben. Bei Überschwemmungen schlüpfen die Larven.
Die Mückenplage hat auch Campingplätze am deutschen Seeufer getroffen. Die «Schwäbische Zeitung» berichtete Ende Juni von einem starken Rückgang der Gästezahlen in Strandbädern und auf Campingplätzen rund um Friedrichshafen.
Naturnahe Uferregionen am Bodensee stärker betroffen
Andere Schweizer Campingplätze am Seeufer scheinen bisher verschont geblieben zu sein.
Warum sind einige Orte stärker betroffen als andere? Insektenspezialist Andreas Kopperklärt gegenüber der Zeitung: «Auf unserer Seeseite werden mehr Gebiete am Ufer intensiv bewirtschaftet, das zerstört die Mückeneier.» Das deutsche Seeufer und der Campingplatz in Altenrhein sind naturnäher und daher stärker betroffen.