Bodensee: Swissair-Wrack soll nicht geborgen werden
Behörden raten von der Bergung ab: Strahlende Trümmer einer 1957 abgestürzten DC-3 der Swissair sorgen für Kontroverse am Bodensee.

Auf dem Grund des Bodensees ruht seit 68 Jahren ein brisantes Erbe: Die Überreste einer verunglückten Swissair DC-3 bergen radioaktive Substanzen.
Doch Behörden empfehlen, das Wrack nicht zu bergen.
Bodensee: Bergung zu gefährlich
In über 200 Metern Tiefe liegen die Trümmer des 1957 abgestürzten Flugzeugs. Der Schiffsbergeverein Romanshorn plante ursprünglich eine Bergung.

Doch die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) warnte den Verein davor. Es könnte sich dabei um möglicherweise radioaktive Flugzeug-Trümmer im Bodensee handeln.
Daraufhin pausierte der Verein das Vorhaben, wie er auf seiner Webseite bekannt gab.
Umwelt des Bodensees gefährdet?
Die Sorge, dass der Bodensee von den möglicherweise radioaktiven Teilen gefährdet sei, sei unbegründet. Dies bestätigt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Bern gegenüber dem «St. Galler Tagblatt».
Demnach bestehe keine Gefahr, «da die Aktivität sehr gering ist und diese Fluginstrumente mit radioaktiven Stoffen kaum wasserlöslich sind. Weiter heisst es: «Zudem ist das versunkene Flugzeug für Personen nur schwer zugänglich, und somit kann eine Personengefährdung durch direkte Bestrahlung ausgeschlossen werden.»
Leichenteile im Wrack gefunden
Neben den Überresten des Flugzeugs wurden auch sterbliche Überreste eines Crew-Mitglieds entdeckt. Auch diese sei womöglich von der Strahlung betroffen und solle auch deshalb nicht geborgen werden, so die Behörden.
Die Instrumente enthalten Radium-226, eine Substanz mit einer Halbwertszeit von 1600 Jahren. Sie strahlen mit etwa 3 Mikrosievert pro Stunde – 30 Mal stärker als die natürliche Hintergrundstrahlung in der Schweiz.