Braunwald GL: Pro Bett ein Abo für Ferienhausbesitzer?

Marie Augustin
Marie Augustin

Glarus,

Um sich finanziell über Wasser zu halten, haben die Sportbahnen Braunwald eine neue Idee: ein Jahresabo pro Hotelbett oder Ferienwohnung.

Sportbahnen Braunwald
Die Sportbahnen Braunwald brauchen Unterstützung. - Instagram /@braunwaldimglarnerland

Braunwald ist autofrei – nur die Standseilbahn führt Gäste in das Dorf der Glarner Berge. Die Sportbahnen Braunwald verzeichnen jedoch herbe Verluste.

Wie «SRF» berichtet, sind die Betriebskosten gestiegen und auch die warmen Winter machen den Bahnen zu schaffen. Richard Bolt hat als Verwaltungsratspräsident der Sportbahnen Braunwald AG daher eine besondere Idee.

Pro Bett in einem Hotel oder einer Ferienwohnung sollen die Besitzer ein Jahresabo der Sportbahnen kaufen. «Es geht nur, wenn alle mithelfen», stellt Bolt klar.

Offen für Unterstützungsmöglichkeiten

Braunwalds grösstes Hotel ist das Märchenhotel mit 80 Betten. Direktorin Nadja Vogel betont, wie wichtig die Sportbahnen und die Skischule für das Hotel seien.

«Deshalb sind wir für kreative Ideen offen», meint Vogel. Über die Bedingungen müsse man sich zusammensetzen.

Märchenhotel Sportbahnen Braunwald
Das Märchenhotel kommt dank der Sportbahnen zu seinen Gästen. (Archivbild) - keystone

Damit die Sportbahnen weiterhin betrieben werden können, mussten diese heuer mit 1,7 Millionen Franken unterstützt werden. Das Märchenhotel hat dazu bereits frisches Aktienkapital eingeschossen.

Sportbahnen sind systemrelevant

Andreas Stehrenberger, Präsident des Vereins auswärtiger Liegenschaften, sieht die Idee, für jedes Bett ein Jahresabo zu kaufen, allerdings als kaum realisierbar. Er macht jedoch die Systemrelevanz der Sportbahnen deutlich und ruft zur Diskussion auf.

Wie findest du die Idee «Pro Bett ein Abo»?

Für das Modell «Pro Bett ein Abo» spricht laut Bolt, dass «wir so auch dem Problem der kalten Betten begegnen könnten». Die Gäste in den Ferienhäusern seien dann vielleicht motiviert, länger zu bleiben.

«Im ersten Jahr wird es funktionieren, dann fraglich»

Dominik Knaus erläutert als Institutsleiter des Tourismusbereichs an der Fachhochschule Graubünden, dass sehr viel Solidarität für die «Pro Bett ein Abo»-Umsetzung nötig wäre.

«In einem ersten Jahr wird es funktionieren. In den Folgejahren ist es fraglich, ob die Solidarität immer noch spielt», meint er bei «SRF».

Bis zum Frühjahr wollen die Sportbahnen Braunwald ein Konzept vorlegen, um sich besser zu finanzieren.

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Kommentare

User #4076 (nicht angemeldet)

Besser währe gewesen, in die Infrastuktur zu Investieren als die noch Geld hatten vor einigen Jahren. Die alten langsamen Bahnen aus dem letzten Jahrhundert sind nicht mehr zeitgemäss. Langes Anstehen bei viel betrieb. Restaurant Seblengrat im Sommer geschlossen. Auch Bergbahn Bächialp im Sommer zu, wäre doch Ideal für Wanderer und Biker um zum Seblen zu fahren, auch vom Grotzenbüehl her. Eine Alpin Coaster vom Seblen bis Hüttenberg würde Braunwald aufwerten. Einmal in Braunwald zum Wandern und Skifahren und nie .mehr. Lieber nach Elm.

User #4459 (nicht angemeldet)

Die Zeiten von "Alles fährt Ski" sind längst vorbei. Kleine Voralpenskigebiete, wie Braunwald eines ist, sollten ihre maroden Sportbahnen ersatzlos abbauen und sich auf den gehobenen Wellnesstourismus konzentrieren.

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