Brian bleibt vorerst weiterhin in Sicherheitshaft
Der schweizweit bekannte Straftäter Brian hat sein Verhalten verbessert. Dennoch sieht die Staatsanwaltschaft Wiederholungsgefahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Jahren steckt Brian nun im Gefängnis.
- Sein Verhalten hat sich zuletzt verbessert.
- Weil das Bundesgericht Wiederholungsgefahr sieht, bleibt er jedoch in Sicherheitshaft.
Das Bundesgericht sieht bei Brian – trotz Anzeichen einer gewissen Verbesserung – nach wie vor eine Wiederholungsgefahr: Es hält die angeordnete Sicherheitshaft deshalb vorderhand nach wie vor für angezeigt und weist eine Beschwerde als unbegründet zurück.
Die Anwälte des jungen Mannes, der einst durch eine SRF-Dokumentation unter dem Pseudonym «Carlos» bekannt wurde, hatten die sofortige Entlassung aus der Sicherheitshaft gefordert.
Sie brachten vor, dass Brian bald länger in Sicherheitshaft sitzen könnte, als dann die von einem Gericht verhängte Freiheitsstrafe dauern könnte. Neben dieser sogenannten Überhaft sei auch ein weiterer Haftgrund dahin gefallen: Seit der junge Mann kürzlich vom strengen Pöschwies-Haftregime in einen lockeren Vollzug im Gefängnis Zürich verlegt worden sei, verhalte er sich tadellos.
Brian derzeit in lockerem Regime
Seine Verhaltensänderung sei ausdrücklich zugunsten von Brian anzuerkennen und zu würdigen, schreibt das Bundesgericht in seinem am Mittwoch veröffentlichten Urteil.
Es sei aber auch zu berücksichtigen, dass er sich «nunmehr erst seit rund dreieinhalb Monaten und damit noch nicht allzu lange im wieder lockereren Regime befindet». Zudem stehe offenbar noch eine Therapie aus, die zu einer Stabilisierung beitragen könnte.
«So sehr die jüngere Entwicklung zu begrüssen ist, erscheint es trotzdem noch zu früh, davon auszugehen, der Beschwerdeführer beherrsche inzwischen seine früher wiederholt gezeigte Gewaltneigung», hält das Gericht weiter fest. Insgesamt sei zwar von einer etwas abgeschwächten, aber weiterhin doch massgeblichen Wiederholungsgefahr auszugehen.
Gefahr von Überhaft soll nicht bestehten
Die von Brians Anwälten vorgebrachte Gefahr einer Überhaft besteht gemäss Bundesgericht derzeit noch nicht unmittelbar. Sie werde aber doch zunehmend wahrscheinlicher, falls die Sicherheitshaft noch längere Zeit andauere.
Denn das juristische Verfahren wegen Vorfällen im Gefängnis dauert seit Jahren an. Das Bezirksgericht Dielsdorf verurteilte den jungen Mann im November 2019 unter anderem wegen versuchter schwerer Körperverletzung und Drohung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten. Das Zürcher Obergericht erhöhte die Strafe im Mai 2021 auf sechs Jahre und vier Monate. Das Bundesgericht wies den Fall im November 2021 zur Neubeurteilung zurück.