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Bundesamt für Statistik: Frauenlöhne, Corona und Nachhaltigkeit

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Neuchâtel,

Gleichstellungsstatistiken sichtbarer machen, das SwissCovid-App- und das Mortalitätsmonitoring ausbauen und Strategie Nachhaltige Entwicklung 2020–2030 des Bundesrats publizieren: Das sind drei Schwerpunkte, auf die das Bundesamt für Statistik 2021 fokussieren will.

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Blick ins Bundesamt für Statistik (BSF) in Neuenburg. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Das von Unsicherheit geprägte Jahr 2020 ging mit einer hohen Nachfrage nach statistischen Informationen einher», schreibt das Bundesamt für Statistik (BSF) in seinem am Freitag publizierten Jahresbericht 2020.

Statistiken seien für die politische Entscheidfindung grundlegend und stiessen auch bei der Bevölkerung auf reges Interesse, um das Geschehen besser zu verstehen. Die Durchführung der Erhebungen sei aber «teilweise eine echte Herausforderung» gewesen.

Das Coronavirus war eine ungeplante Herausforderung: Beispielsweise hat das BSF in kürzester Zeit ein Mortalitätsmonitoring etabliert mit einem wöchentlichen Nachweis einer allfälligen Übersterblichkeit. Home Office stellte ausserdem ein organisatorisches Problem dar, doch hätten sich die Abläufe unter den 850 Mitarbeitern mittlerweile gut eingespielt.

Unter dem Stichwort «Ausblick 2021» ist die «Erfassung des Gender Overall Earnings Gap und anderer Indikatoren zu geschlechterspezifischen Einkommensunterschieden» im Sinne des Postulats von Samira Marti vom September 2019 ein Schwerpunkt.

Im Postulat wird der Bundesrat beauftragt, im Rahmen eines Berichtes zu klären, wie der Gender Overall Earnings Gap (GOEG) sowie andere wichtige Daten zu unbezahlter Arbeit und Lohndiskriminierung in Zukunft regelmässig als Zeitreihendaten erhoben oder berechnet und veröffentlicht werden können.

Mit einem Frauenanteil von 51 Prozent scheint das BSF selber bezüglich Gleichstellung vorbildlich aufgestellt. Über die Lohngerechtigkeit macht das Amt keine Angaben. In der Geschäftsleitung des BSF sind Frauen unterdotiert: Von den 9 Mitgliedern sind 7 Männer.

Die übrigen personellen Eckdaten des BSF: 850 Festangestellte, die insgesamt 716 Vollzeitäquivalenten belegen, sowie 43 Lernende und Hochschulpraktikantinnen und -praktikanten per Ende 2020. Der Anteil französischsprachiger Mitarbeitenden liegt bei 57 Prozent, der Altersdurchschnitt bei 44 Jahren. Rund 72 Prozent der festangestellten Personen haben einen Hochschulabschluss. Das Budget für das Personal und die Sachausgaben beläuft sich auf rund 180 Millionen Franken.

Neben den akuten Herausforderungen 2020 durch das Virus nennt das BSF im Jahresbericht den geplanten Aufbau eines Kompetenzzentrums für Datenwissenschaft (DSCC). Es soll dazu dienen, «aus bereits vorhandenen Daten mehr Wissen zu generieren».

Das DSCC soll Dienstleistungen im Bereich der Datenwissenschaft im Sinne von «Data Science as a Service» anbieten. Komplexe, unstrukturierte und datenreiche Problemstellungen sollen durch die Anwendung datenwissenschaftlicher Methoden, Techniken und Praktiken gelöst werden. Diese neuen Dienstleistungen werden künftig der gesamten Bundesverwaltung in Zusammenarbeit mit den kantonalen und kommunalen Verwaltungen angeboten.

Das BSF ist nicht der einzige Lieferant von Statistiken, wie es im Jahresbericht heisst. «In rund 40 Bundesstellen und weiteren, dem Bundesstatistikgesetz unterstellten Körperschaften und Statistikinstitutionen wie der Schweizerischen Nationalbank oder dem Schweizerischen Bauernverband werden wichtige statistische Informationen produziert».

Darüber hinaus betreiben die meisten Kantone und einige grössere Städte ihre eigene regionale Statistikstelle. Aufgrund der dezentralen Struktur des Systems kommt der Koordination eine besondere Bedeutung zu. Dafür ist als Kompetenzzentrum der öffentlichen Statistik auf Bundesebene das BFS zuständig.

https://jahresbericht.bfs.admin.ch/

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