Corona-Demonstrierende ziehen durch Bern – Polizei greift ein
Wieder einmal demonstrieren Corona-Massnahmengegner und Freiheitstrychler in Bern. Die Demo drehte aufgrund der Polizei kurz vor dem Bundeshaus um.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Demos gegen die Corona-Massnahmen werden kleiner.
- Auch heute wird auf Telegram aber wieder für eine unbewilligte Kundgebung aufgerufen.
- Die Polizei setzte an der heutigen Demonstration Gummischrot und Wasserwerfer ein.
Auch heute wollen die Skeptiker in Bern wieder gegen die Corona-Massnahmen demonstrieren. Geschäfte und ÖV-Betriebe bereiten sich einmal mehr auf Unterbrüche und Behinderungen vor. Ausserdem bleiben wieder zahlreiche Polizeiwachen geschlossen, weil viele Beamte in der Bundesstadt gebraucht werden.
Wie vor einer Woche will die Kantonspolizei Bern verhindern, dass die Demonstrierenden auf den Bundesplatz gelangen. Es gilt, die Bildung eines Zugs frühzeitig zu unterbinden.
Als der trotzdem gebildete Zug auf den Bundesplatz gelangen wollte und die Absperrung aufriss, setzte die Polizei Gummischrot ein. Die Demonstrierenden wichen zurück und beschimpften die Kapo. Dann kam auch ein Wasserwerfer zum Einsatz.
Weil der Umzug nicht auf den Bundesplatz gelangen konnte, kehrte er zurück auf den Bahnhofplatz. Es waren auch Freicheitstrychler anwesend. Diese hatten nach Besprechungen mit dem Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause dazu aufgerufen, nicht mehr nach Bern zu kommen. Offenbar haben sie ihren eigenen Aufruf wieder vergessen.
Vor dem Bahnhof kam es erneut zum Wasserwerfer-Einsatz. Danach kehrten die Demonstrierenden zurück in den Bahnhof hinein.
Von dort aus bewegten sich die Demonstranten via Perron in Richtung Welle.
Dann zog es die Massnahmen-Gegner in die Länggasse. Anschliessend zerstreuten sich die Protestierenden immer mehr.
Bern: Die @PoliceBern nimmt in der Bundesgasse einen mutmasslichen Teilnehmer der unbewilligten Demo gegen die Corona-Massnahmen fest. #CoronaInfoCH pic.twitter.com/xnGQrOT05p
— LIVE1 (@LIVE1TV) October 7, 2021
Gegen 22.30 Uhr hatte sich die Demonstration vollständig aufgelöst.
Schon Kontrollen vor der Demonstration
Am Bahnhof am frühen Abend kontrolliert die Polizei konsequent Leute. Einzelne werden schon von Beamtinnen und Beamten abgeführt; dabei kommt es zu einer Erhöhung des Lautstärkepegels.
Dann will der Umzug loslaufen. Laut Nau-Reporter werden die Warnungen und Aufforderungen der Polizei ignoriert. Die Stimmung ist aufgeladen.
Bundeshaus wieder eingezäunt
Die Teilnehmerzahl war zwar in den letzten Wochen zurückgegangen. Das kategorische Verbot der Demonstrationen durch die Berner Polizei scheint Wirkung zu zeigen. Am letzten Donnerstag kam nur noch ein Bruchteil der sonst anwesenden Protestler nach Bern. Sie wurden schon im Bahnhof von einem Polizeigrossaufgebot eingekesselt.
Trotzdem überlassen die Behörden auch heute nichts dem Zufall: Das Bundeshaus wird wieder eingezäunt. Kurz nach Mittag fahren Lastwagen tonnenweise Metallgitter auf den Bundesplatz.
So soll das Bundeshaus vor Angriffen von wütenden Demonstrationsteilnehmenden geschützt werden. Denn die Polizei glaubt, dass das Eskalationspotenzial weiter anwachse, wie es gestern in einer Medienmitteilung heisst.