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Bundesrat legt Grundsätze für staatliche E-ID fest

Keystone-SDA
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Bern,

Der Bundesrat hat ein erstes Konzept vorgestellt, wie die staatliche E-ID ausgestaltet werden soll. Auch der Führerschein soll digital verfügbar werden.

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Die Schweiz könnte künftig eine Identitätskarte mit Chip herausgeben. Darin wären biometrische Daten, wie beim Pass, gespeichert. Theoretisch könnte die Karte dann auch als E-ID fungieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat eine erste Grundlage zur Gestaltung der staatlichen E-ID ausgearbeitet.
  • Das Konzept will möglichst viel Kontrolle beim Nutzer lassen.
  • Auch der Führerschein soll ausserdem künftig als E-ID ausgestellt werden können.

Nach einer öffentlichen Konsultation hat der Bundesrat ein Grobkonzept zur Ausgestaltung einer staatlichen E-ID vorgelegt. Nutzerinnen und Nutzer sollen dabei möglichst grosse Kontrolle über ihre Daten behalten, der Datenschutz soll gewährleistet werden. Zudem sollen auch andere digitale Nachweise wie der Führerausweis auf der E-ID ausgestellt werden können.

Knackpunkt Datenschutz

Den Datenschutz will der Bundesrat unter anderem durch das System selber (Privacy by Design), durch die Minimierung der nötigen Datenflüsse (Prinzip der Datensparsamkeit) sowie durch eine dezentrale Datenspeicherung gewährleisten, wie er am Freitag mitteilte. Der Datenschutz und die Datensicherheit würden mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft erarbeitet.

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Mit der E-ID hätten die Bürger eine elektronische Identitätskarte erhalten. - ejpd.admin.ch

Die Grundsätze hat der Bundesrat aufgrund von sechzig Stellungnahmen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik festgelegt. Er habe zudem auch Forderungen verschiedener parlamentarischer Vorstösse in den Grundsätzen berücksichtigt, teilte er mit.

Nach dem Nein des Schweizer Stimmvolks zu einer privaten E-ID-Lösung im vergangenen März hatte der Bundesrat bereits im Mai einen neuen Versuch angekündigt. Im Herbst hatte Justizministerin Karin Keller-Sutter dazu eine informelle öffentliche Konsultation gestartet. Die Vernehmlassung zum neuen Gesetz ist auf Mitte 2022 geplant.

Führerausweis und Diplom digital

Ein staatlich anerkannter elektronischer Identifikationsnachweis (E-ID) soll es den Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz ermöglichen, online mittels eines digitalen Beweises die Identität zu belegen. Der Staat soll dabei für den Betrieb der nötigen Infrastruktur sorgen.

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Eine elektronische Identitätskarte soll vom Staat bereitgestellt werden. - sda

Ziel ist, auch Strafregisterauszüge, Führerausweise, Hochschuldiplome oder ärztliche Rezepte per E-ID ausweisen zu können. Die Ausstellung verschiedener digitaler Nachweise solle schrittweise ausgebaut werden, hiess es, und solle dadurch zu einem sogenannten «E-ID-Ökosystem» werden.

Zu verschiedenen Ideen sind Pilotprojekte geplant. Das Bundesamt für Strassen (Astra) und die Vereinigung der Strassenverkehrsämter (Asa) etwa möchte einen elektronischen Führerausweis lancieren. Die Bundeskanzlei überprüft die Machbarkeit eines neuen elektronischen Ausweises für Mitarbeitende des Bundes.

«Technologieneutral» formuliert

Ebenfalls prüfen will der Bundesrat den Prozess der Ausstellung und den Umfang des Betriebs der E-ID-Infrastruktur durch den Staat. Der Bundesrat will das Gesetz zudem «technologieneutral» formulieren, um der technischen Entwicklung Rechnung zu tragen.

Bundesrat Alain Berset studiert seine Unterlagen im Staenderat an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 20. September 2021, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider) - keystone

Beim Votum über das E-ID-Gesetz am 7. März 2021 stimmte eine Zweidrittelmehrheit aus Sicherheitsbedenken beim Datenschutz dagegen, wie die Vox-Analyse zeigte. Der Ja-Seite war es demnach nicht gelungen, Vertrauen in die private Lösung aufzubauen. Gewünscht war vielmehr eine staatliche Lösung, die über die Kontrolle hinausgeht.

Selbst die Gegner des E-ID-Gesetzes wollen eine rasche Lösung. Die Digitalisierung müsse vorangetrieben werden, lautete der Tenor am Abstimmungssonntag.

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