Bündner «OnlyFans»-Model fordert mehr Akzeptanz
Eine Bündnerin wünscht sich mehr Akzeptanz für ihr «OnlyFans»-Gewerbe. Sie erklärt, wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 22-jährige «Lu» aus Graubünden ist «OnlyFans»-Darstellerin.
- Sie wünscht sich, dass die Gesellschaft eine solche Tätigkeit mehr akzeptiert.
- «Leben und leben lassen», fordert die junge Frau.
Auf der Plattform «OnlyFans» gibt es zahlreiche freizügige Inhalte für zahlende Kunden. Für Menschen wie die 22-jährige «Lu» aus Graubünden bringt dieses Erotikgewerbe Einkommen ohne körperlichen Kontakt.
«Es ist etwas komplett anderes, ob man nur online arbeitet oder in einem Club. Ob man eine Prostituierte ist oder eben keine», erklärt die junge Bündnerin gegenüber «FM1 Today». Mit ihren Inhalten ist sie auf mehreren Plattformen vertreten.
Nach einem «20 Minuten»-Bericht einer Aargauerin, die ebenso in der Erotikbranche tätig ist, beschliesst sie, selbst zu berichten. Denn beim Durchsehen der meist negativen Kommentare stellte sich ihr die Frage: «Wie können so viele Menschen einen solchen Hass gegen jemanden haben, den sie gar nicht kennen?»
Erst Ausbildung im Pflegeheim und Detailhandel, dann Erotikgewerbe
Ihre eigene Laufbahn beginnt «Lu» mit einer Lehre zur Pflegefachfrau im Altersheim. Später arbeitet sie im Detailhandel und steigt nebenbei ins Erotikbusiness ein. Als sie feststellt, dass sie selbstständig mehr verdient, wechselt sie ganz ins Erotikgewerbe.
Hinter ihren Plattform-Auftritten stehen mittlerweile auch ein Management und administrative Arbeiten, wie sie «FM1 Today» weiter erzählt. «Es ist harte Arbeit, du bist wirklich 24/7 dran», sagt die Bündnerin. Dabei sei es keine Seltenheit, auch morgens um vier noch auf Sendung zu sein. Die ständige Erreichbarkeit ist besonders zu Beginn ein Thema.
«Vor allem bei Live-Cams ist es schwierig, wieder rauszukommen. Wenn man eine gute Zeit erwischt, kommen ständig neue Leute rein.»
«Leben und leben lassen»
«Lu» wünscht sich, dass die Gesellschaft aufhört, Berufe wie ihren zu verpönen: «Ich finde es einfach schade. Es sollte genau so anerkannt werden wie andere Jobs auch. Ich finde, man sollte leben und leben lassen.»
Da die meisten Menschen mit ihrem Leben nicht zufrieden seien, würden sie es auf andere Menschen abwälzen, so die 22-Jährige.