Bündner Wildhut schiesst dritten Jungwolf des Wannaspitzrudels
Am Wochenende wurde ein Jungwolf des Wannaspitzrudels von der Bündner Wildhut geschossen. Der Abschuss erfolgte im Gemeindegebiet Lumnezia.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht auf Samstag hat die Bündner Wildhut einen Jungwolf geschossen.
- Es ist der dritte Regulationsabschuss im Wannaspitzrudel im Jahr 2022.
Die Bündner Wildhut hat einen Jungwolf des Wannaspitzrudels erlegt. Es ist der dritte Regulationsabschuss im Rudel in diesem Jahr. Der männliche Jungwolf wurde bereits in der Nacht auf Samstag auf dem Gemeindegebiet von Lumnezia erlegt. Dies teilte die Stiftung zur Raubtierüberwachung, Kora, am Dienstag mitteilte.
Der Abschuss sei in Siedlungsnähe erfolgt. Bereits Anfangs Oktober war ein junges Weibchen des Rudels von der Wildhut geschossen worden. Anfang November wurde ein junges Männchen erlegt und nun ein weiteres. Damit ist die Regulierung des Rudels vorerst abgeschlossen.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hatte den Abschuss von drei Wannaspitz-Jungwölfen bewilligt. Gemäss eidgenössischer Jagdgesetzgebung darf im Rahmen einer Rudelregulation bis zur Hälfte der Jungtiere erlegt werden.
Wannaspitzrudel bildete sich erst 2022
Das Wannaspitzrudel im Bündner Oberland bei Ilanz bildete sich erst in diesem Jahr. Es ist das jüngste der zehn Rudel in Graubünden. In seinem Streifgebiet riss es während der Alpsaison gemäss dem Kanton «eine hohe Anzahl» Nutztiere, mehrheitlich Schafe.
Der erlegte Jungwolf wird nun für die pathologische Untersuchung an das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern überführt. Die genetische Untersuchung wird am Laboratoire de Biologie de la Conservation der Universität Lausanne vorgenommen.
Den jüngsten Abschuss eingerechnet, hat die Wildhut in Graubünden 2022 sechs Jungwölfe erlegt: Drei aus dem Wannaspitzrudel, zwei aus dem Beverinrudel und einen aus dem Moesolarudel. Hinzu kommen drei Abschüsse erwachsener Tiere seit September, einer davon wegen einer schweren Verletzung des Grossraubtiers.