Café greift durch: Mehr als eine Stunde am Laptop? Fünf Stutz!

Stephan Felder
Stephan Felder

Stadt St. Gallen,

Ein Café-Betreiber in St. Gallen fordert von arbeitenden Gästen ab der zweiten Stunde fünf Franken extra. Auch in anderen Betrieben sind Laptops ungern gesehen.

Café Laptop
In St. Gallen zahlt man beim Arbeiten im Café mit dem Laptop teils extra. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Arbeitende Gäste sorgten in einigen Cafés für rauchende Köpfe.
  • Ein Betreiber in St. Gallen fordert von Gästen mit Laptop nun ab der 2. Stunde fünf Stutz.
  • In anderen Cafés sind die Regeln weniger streng. Entscheidend ist die Grösse des Lokals.

Laptop aufklappen, Kaffee bestellen und den Tag im Café verbringen – für viele ist das die perfekte Alternative zum Homeoffice. Wirklich gern sehen viele Betreiber ihre arbeitenden Gäste aber nicht.

Mit Zusatzmonitor ins Café gegangen

Einige Cafés bevorzugen eine laptopfreie Atmosphäre, andere zeigen sich diesbezüglich kulanter. Und dann gibt es Orte wie das Barista Specialty Coffee in St. Gallen.

Dort verlangen die Betreiber ab der zweiten Arbeitsstunde fünf Franken pro Stunde zusätzlich. «Manchmal nehmen Gäste das Homeoffice zu wörtlich. Sie breiten sich wie in einem Co-Working-Space aus», erklärt Inhaber Emil Underberg dem «St. Galler Tagblatt».

Hast du auch schon mal mit dem Laptop im Café gearbeitet?

Einmal habe ein Gast sogar Laptop, Maus, Tastatur und Zusatzmonitor aufgebaut. Da war für Underberg klar: Das passt nicht zu seiner Vorstellung eines lebendigen Cafés.

Für Underberg geht es nicht nur ums Geschäft, sondern auch um die Atmosphäre. «Wir möchten, dass unser Café ein Ort der Begegnung ist. Für Gespräche, fürs Lesen oder um den Kaffee zu geniessen.»

Striktes Verbot am Wochenende

Auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine Rolle. Für kleine Betriebe wie das Barista rentiert es sich kaum, wenn Gäste für nur einen Kaffee am Tisch sitzen. Und diesen Platz den ganzen Tag belegen.

Diese Philosophie zieht auch Gleichgesinnte an. «Viele Gäste akzeptieren die Regeln und zahlen auch die fünf Franken, wenn sie länger bleiben», berichtet Underberg. Am Wochenende gilt ein striktes Laptop-Verbot. Der begrenzte Platz soll den Gästen überlassen werden, die den Kaffee einfach nur geniessen wollen.

Verschiedene Cafés, verschiedene Regeln

Das «St. Galler Tagblatt» hat auch bei den anderen Cafés der Stadt nachgefragt. Der Blumenmarkt fährt eine ähnliche Linie wie das Barista Specialty Coffee: Laptop-Gäste sind zwar willkommen, aber nur tagsüber und an bestimmten Tischen.

Ab 16.30 Uhr heisst es hier: «Laptop zu!» Inhaber Thomas Hauser erklärt, dass die lebendige Café-Atmosphäre sonst verloren gehe. Ein Kommentar auf Google sagt: «Super, endlich ein laptopfreies Café.»

In grösseren Cafés wie der News Café Bar oder dem Roox Café sieht man die Sache lockerer. Dort stört sich niemand an Laptop-Gästen, solange sie es nicht übertreiben.

News-Geschäftsführerin Mirella Mujevic sagt: «Wir hatten noch nie jemanden, der den ganzen Tag hier gearbeitet hat.»

Auch Dominik Savul vom Roox Café sieht es positiv: «Wenn mehrere Gäste gleichzeitig arbeiten, besprechen sie vielleicht etwas. So entstehen Synergien und eine angenehme Atmosphäre.»

Für und Wider: Platz ist entscheidend

Im Seeger sind Laptops nur am Wochenende nicht so gern gesehen. Unter der Woche hat das Café genug Platz für alle. Für Inhaber Cem Toptas ist klar: «Die Grösse des Lokals entscheidet oft darüber, wie locker oder streng das Café mit Laptop-Gästen umgeht.»

Auch die Südbar erlaubt Laptop-Arbeit – sogar selbst mitgebrachtes Essen ist willkommen, solange die Gäste Getränke bestellen.

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Kommentare

User #4522 (nicht angemeldet)

ich würde 20.00 srf verlangen

User #6180 (nicht angemeldet)

Mich nervt auch in Zug kommt es oft vor und brauchen oft gleich mehre Sitze. Die lande Station in den Zug soll wieder verbannen. Es ist in Zug von A nach B und es ist ein Mobiele Bürowagen.

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