Das Camping des TCS in Gampelen BE wird in fünf Jahren verschwunden sein. Das Gelände der «Neuen Zeit» dagegen darf bleiben.
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Der TCS-Campingplatz in Gampelen BE am Neuenburgersee mitten im Naturschutzgebiet Fanel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der TCS-Campingplatz in Gampelen BE muss weg, die Nudisten dürfen den Betrieb fortführen.
  • Grund dafür sind Schutzbestimmungen und unterschiedliche baurechtliche Grundlagen.
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Der Campingplatz des TCS in Gampelen BE wird verschwinden. In fünf Jahren wird der Platz definitiv der Vergangenheit angehören. Das haben der TCS als Betreiber, der Kanton als Grundeigentümer und die Umweltverbände als Hüter des Naturschutzgebiets Fanel vertraglich abgemacht.

Ursprünglich sollten die Mietverträge um weitere 35 Jahre verlängert werden. Sie wurden aber vom Verwaltungsgericht zurückgepfiffen. Das Gericht hiess Beschwerden von fünf Umweltorganisationen und des Bundesamtes für Umwelt teilweise gut. Und hob den Regierungsratsbeschluss zur Vertragsverlängerung auf.

«Neue Zeit» darf bleiben

Die «Neue Zeit» darf dagegen ihr Nudistengelände mit Camping weiterführen. Auch deswegen traf Regierungsrätin Evi Allemann auf Unverständnis, als sie vor Ort die Zukunft des Geländes erklären musste. Das berichtet die «Berner Zeitung».

Grund dafür sind Schutzbeschlüsse und baurechtliche Grundlagen. Das Naturschutzgebiet im Fanel ist nämlich mehrfach geschützt. Dies im Bezug auf Wasser- und Zugvögel, Auengebiete und Moore und über mehrere Schutzgebiete entlang des Neuenburgersees.

Laut eines Gutachtens der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission von 2003 passe das Camping da einfach nicht rein. Schon damals forderte sie, dass die Anlage zurückgebaut wird. Sie solle dann renaturiert werden.

Camping der «Neuen Zeit» hat bessere Voraussetzungen

Der Campingplatz der Nudisten hat dagegen bessere Voraussetzungen, wie die «Berner Zeitung» weiter schreibt. Dieser liegt zum Grossteil am Zihlkanal und nur zu einem kleinen Teil am Neuenburgersee. Diese Zone sei weniger stark geschützt, wie Jürg Schertenleib, stellvertretender Generalsekretär in Allemanns Direktion, erklärt.

Zudem hat die «Neue Zeit» sich planerisch abgesichert. Seit 1997 gilt auf ihrem Gebiet eine Uferschutzplanung. In dieser ist festgelegt, was in welchem Bereich erlaubt ist. Auf dieser Grundlage dürfen die Nudisten ihren Campingplatz auch in Zukunft betreiben.

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