Cannabis-Verkauf in Basler Apotheken verzögert sich
Der Verkauf von Cannabis in Basler Apotheken im Rahmen des Pilotprojekts «Weed Care» verzögert sich. Die Pflanzen sind bei einer Qualitätsprüfung durchgefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel hätte nächste Woche das Pilotprojekt «Weed Care» anlaufen sollen.
- Der Start der legalen Abgabe in Apotheken muss jetzt nach hinten verschoben werden.
- Die Cannabis-Pflanzen haben die vorausgesetzten Qualitätsstandards nicht erfüllt.
Der Verkauf von Cannabis in Basler Apotheken im Rahmen des Pilotprojekts «Weed Care» startet nicht wie geplant am 15. September. Die Cannabis-Produkte sind bei einer Qualitätsprüfung durchgefallen.
Die Produkte hätten einen in der Verordnung über Pilotversuche nach dem Betäubungsmittelgesetz vorgeschriebenen Qualitätsstandard knapp nicht erfüllt, teilte das Basler Gesundheitsdepartement am Freitag mit.
Nun würden die Produkte der Firma Pure Production aus Zeiningen AG nochmals von einer unabhängigen Stelle analysiert.
Pflanzenschutzmittel nachgewiesen
Konkret sei in den Pflanzen ein geringer Rückstand von Pflanzenschutzmitteln entdeckt worden, sagte Regine Steinauer, Leiterin der Abteilung Sucht im Gesundheitsdepartement, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies sei im biologischen Anbau nicht zugelassen.
Gleichzeitig sollen auch alternative Lösungen geprüft werden. Konkret kommen gemäss Steinauer andere Produkte der vorgesehenen Firma Pure Production in Frage oder auch gleich ein anderer Anbieter.
Wie lange sich der Verkaufsstart verzögert, ist offen. «Es kann sich um Wochen oder Monate handeln», sagte Steinauer.
370 Personen können legal Cannabis in der Apotheke beziehen
Das Gesundheitsdepartement hatte Mitte August bekannt gegeben, dass im Kanton Basel-Stadt am 15. September schweizweit das erste Pilotprojekt für den legalen Verkauf von Cannabis starten soll.
370 Teilnehmende sollen im Rahmen der zweieinhalbjährigen Studie «Weed Care» sechs Cannabis-Produkte in neun ausgewählten Basler Apotheken kaufen können. Angemeldet haben sich rund 700 Personen.
Trotz der Verzögerung sollen die Gespräche mit den potenziellen Teilnehmenden wie geplant Mitte September starten.