Chaos an Schule: Sogar Kids der Schulpfleger angezeigt!
Ein jahrelanger Konflikt spaltet Dänikon und Hüttikon ZH: Nach dem Rücktritt der gesamten Schulpflege musste der Kanton einspringen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Dänikon-Hüttikon ZH ist im Dezember die gesamte Schulpflege zurückgetreten.
- Der Kanton hat eine Übergangsleitung eingesetzt, Nachfolger sind noch nicht in Sicht.
Ein Streit spaltet die beschaulichen Zürcher Gemeinden Dänikon und Hüttikon. Nach jahrelangem Hickhack, persönlichen Angriffen und einer blockierten Schulpolitik trat die gesamte Schulpflege der Primarschule im Dezember zurück.
Der Kanton musste einspringen und eine Ersatzleitung einsetzen.
Der Konflikt im Zürcher Furttal begann laut «20 Minuten» vor über zehn Jahren. Ein Schulleiter führte das altersdurchmischte Lernen ein. Er polarisierte stark.
2022 änderten sich die Mehrheitsverhältnisse nach den Wahlen der neuen Schulpflege. Der umstrittene Schulleiter musste gehen.
Es bildete sich ein Elternverein mit 120 Mitgliedern. Der Verein brachte das Schulbudget zweimal zu Fall – um ein «Statement» zu setzen.
Lehrerinnen und Lehrer verliessen reihenweise die Schule. Auch drei Schulleiterinnen und Schulleiter gingen in den letzten zwei Jahren.
Die Stimmung in der Gemeinde ist aufgeheizt. Es wird unter anderem von Mobbing gesprochen. Die Schulpfleger können sich kaum noch blicken lassen.
Zudem kursierten anonyme E-Mails. Darin wurde behauptet, dass es bei Schülern zu sexuellen Übergriffen gekommen ist. Angeblich verübt von Kindern der Schulpflege-Mitglieder.
Nach einer Schlägerei auf dem Pausenplatz wurden die Söhne von zwei Schulpflege-Mitgliedern gar angezeigt. Die Untersuchung zu den Vorwürfen wurde jedoch wieder eingestellt.
«Geht viel Fachwissen verloren»
Heiko Beyer vom «Forum Rotflue» äussert sich zu der aktuellen Situation. Das Forum hat sich gebildet, um die Schulpflege zu unterstützen.
Beyer sagt bei «20 Minuten»: «Ich finde es nicht gut für die Schule, wenn eine gesamte Schulpflege zurücktritt. Es geht viel Fachwissen verloren, das tut der Schule nicht gut.»
Er hofft nun auf Ruhe. Die Gegnerinnen und Gegner hätten erreicht, was sie wollten. Dass Köpfe rollten.
Bisher hat sich niemand für die neue Wahl aufstellen lassen. Kandidaturen für die Schulpflege sind noch bis am 26. Februar möglich.