Christine Hug: Erste trans Frau im Militärkader mit 43 verstorben
Christine Hug führte eines der ältesten Panzerbataillons in der Schweizer Armee, als erste trans Frau überhaupt in einer hochrangigen Position. Nun ist sie tot.
Das Wichtigste in Kürze
- Christine Hug ist mit 43 während eines Unfalls verstorben.
- Die Oberstleutnant war die erste trans Frau mit einem solch hochrangigen Armeegrad.
- Sie engagierte sich auch politisch, etwa gegen Schutzmasken an Schulen während Corona.
Christine Hug rückte mit 20 Jahren in die Rekrutenschule ein und machte danach Karriere bei der Schweizer Armee. Nun ist die Oberstleutnant mit 43 Jahren aufgrund eines Unfalls verstorben, wie der «Blick» berichtet. Sie hinterlässt eine Ehefrau und eine Tochter.
Vor vier Jahren outete sich Hug auf der Arbeit, nachdem sie sich 2016 ihrer Ehefrau geoutet hatte. «Der Umgang meines Arbeitgebers mit mir hat meinen Bestfallerwartungen entsprochen», sagte sie in einem Interview mit der Armee. An einem Wiederholungskurs machte die Zürcherin schliesslich bekannt, dass sie fortan als Christine angesprochen werden wolle.
Trotz der gesellschaftlichen Bedeutung ihres Coming-outs, was ein grosses mediales Echo auslöste, wollte Hug nie als LGBTQ+-Ikone wahrgenommen werden. Geschlechter waren für sie nie eine grosse Frage in der Armee: «Man ist in Uniform und konzentriert sich auf die Aufgabe, das ist fast geschlechtslos.»
Christine Hug (†42), ist diesen Montag durch einen Unfall ums Leben gekommen. Sie war Mitglied im Initiativkomitee der #Souveränitätsinitiative und Präsidentin des Vereins «Kinder atmen auf», der Familien dabei unterstützte, Corona-Massnahmen vor Gericht anzufechten. pic.twitter.com/GQAfZeYZLE
— HOCH2.TV (@HOCH2TV) July 12, 2023
Trotzdem engagierte sich Christine Hug für Diversität und für die Inklusion von trans Menschen in der Armee. Politisch war sie auch aktiv: Als die Corona-Pandemie wütete, reichte Hug als Präsidentin des Vereins «Kinder atmen auf!» mehrere Beschwerden gegen Maskenpflichten an Schulen ein.
Zudem soll sie gemäss «Mass-voll»-Präsident Nicolas Rimoldi im Initiativkomitee der «Souveränitätsinitiative» gewirkt haben.