Clubbetreiber durch Zürcher Staatsanwaltschaft angezeigt
Zwei Männer aus Nordmazedonien sollen Dutzende von Frauen illegal in einem Zürcher Club beschäftigt haben. Nun erhob die Zürcher Staatsanwaltschaft Anklage.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Clubbetreiber haben in einem Club im Kanton Zürich systematisch Frauen ausgebeutet.
- Die Männer aus Nordmazedonien haben von 2017 bis 2020 60 Frauen illegal beschäftigt.
- Sie wurden als Barkeeperinnen, Tänzerinnen und Animierdamen angestellt.
Gegen zwei Männer aus Nordmazedonien hat die Zürcher Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Zwischen 2017 und 2020 sollen die beiden in einem Club im Kanton Zürich systematisch Dutzende von Frauen aus Ost- und Südosteuropa illegal beschäftigt haben.
Wie die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, wurden die beiden Männer im Alter von 40 und 43 Jahren aufgrund eines internationalen Haftbefehls im Ausland verhaftet und an die Schweiz ausgeliefert.
Beschäftigung als Barkeeperinnen, Tänzerinnen oder Animierdamen
Die beiden Männer sassen mehrere Monate in Untersuchungshaft. Sie sollen rund 60 Frauen aus ost- und südosteuropäischen Ländern rekrutiert und in einem als Verein organisierten Club im Kanton Zürich ohne entsprechende Bewilligung als Barkeeperinnen, Sängerinnen, Tänzerinnen oder Animierdamen beschäftigt haben.
Die Frauen sollen nur minimale Löhne erhalten haben, Sozialleistungen wurden nicht entrichtet.
Von Strohmännern angemietete Wohnungen
Untergebracht wurden die Frauen in verschiedenen Wohnungen, die von Strohmännern angemietet wurden. Den beiden Hauptbeschuldigten werden weitere Delikte vorgeworfen, unter anderem den unrechtmässigen Bezug eines Coronakredites für den Club in der Höhe von 40'000 Franken.
Gegen die beiden Hauptbeschuldigten hat die zuständige Staatsanwaltschaft kürzlich Anklage beim Bezirksgericht Dietikon erhoben.
Verfahren gegen weitere Verdächtige laufen
Gegen sechs weitere Personen sind Verfahren hängig. Es handelt sich um Männer im Alter zwischen 28 und 52 Jahren aus Nordmazedonien, Deutschland, Bulgarien und Spanien. Ihnen wird vorgeworfen, den Club der beiden Hauptbeschuldigten übernommen und mit dem illegalen Geschäftsmodell weitergeführt zu haben.