Corona-Skeptiker und Verschwörer-Szene planen Openair-Festival

Im August lädt das «Free Economic Forum» auf dem Münsinger Schwand zum «Freedom Festival» – ein Open-Air-Festival zum Thema Freiheit. Zumindest werben die Veranstalter des Anlasses auf diese Weise für denselben.

Bei genauer Betrachtung der Webseite fällt schnell auf, dass die Musik am «Freedom Festival» bestenfalls eine Nebenrolle spielt: Auf dem Line-up der dreitägigen Veranstaltung finden sich lediglich zehn Bands, Musiker oder DJs.

Stattdessen scheint sich das «Freedom Festival» in erster Linie durch politische Podiumsdiskussionen und Krypto-Vorträge auszuzeichnen.

Unter den angekündigten Künstlern finden sich einige bekannte Namen: Neben Massnahmen-Kritiker Sam Moser treten auch Lauwarm und Mario Parizek auf. Beide machten letzten Sommer reichlich Schlagzeilen, weil sie sich wegen ihrer Rasta-Frisuren einem Shitstorm gegenübersahen – Stichwort: kulturelle Aneignung.

Anders sieht es bei den angekündigten Podiumsdiskussionen aus – hier platzt die Gästeliste aus allen Nähten: Mehr als 30 Gastreferenten und Gastreferentinnen sollen gemäss Website auftreten.

Unter den angekündigten Rednerinnen und Redner finden sich zahlreiche illustre Namen aus dem Milieu der Massnahmen-Kritiker und demjenigen von Verschwörungstheoretikern. Wie «Bern-Ost» berichtet, ist einer der bekanntesten Gastreferenten Markus Krall. Der promovierte Volkswirt ist Vorstandsmitglied der «Atlas-Initiative» und hat mehrere Bestseller verfasst.

Gemäss dem Magazin «Der Spiegel» vertrete Krall «rechte Umsturz-Phantasien» und halte «extrem rechte Positionen». «Die Zeit» unterstellt dem Deutschen gar Kontakte zum US-Verschwörungstheoretiker «QAnon» und Nähe zur Reichsbürgerbewegung.

Andere Redner stammen aus der «Libertären Partei» oder aus den Reihen von «Aufrecht Schweiz». Als Sponsoring-Partner nennt die Webseite die «Libertäre Partei», das «Team Freiheit» oder die «Freiheitstrychler».

Weiter fällt auf, dass das Thema Bitcoin am «Freedom Festival» einen grossen Stellenwert geniesst: Neben dem Bitcoin-Podcast «Einundzwanzig», der ebenfalls als Sponsor auftritt, finden auch Podiumsdiskussionen zum Thema statt.

Ferner können die Gäste allfällige Konsumptionen am Festival sowohl mit Bargeld, als auch mit Bitcoin bezahlen, wie die Webseite verrät.