Coronavirus: Ansturm auf SAC-Hütten – doch viele sind zugeschneit
Trotz allmählichen Lockerungen in Bezug zum Coronavirus im Ausland sind SAC-Hütten auch heuer hoch im Kurs. Doch noch liegt vielerorts zu viel Schnee.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SAC-Hütten haben etwa gleich viele Reservationen wie vergangenen Sommer.
- Eine Vielzahl der Hütten kann die Saison erst 1 bis 2 Wochen später als üblich beginnen.
- Das liegt daran, dass um 2000 bis 2500 Metern Höhe noch viel Schnee liegt.
Die Schweizer sind ein Wandervolk! Gerade im Corona-Jahr 2020 zeigte sich das in aller Deutlichkeit: Am Ende des ersten Lockdowns strömten die Menschen nur so voller Tatendrang in die Schweizer Alpen.
Und auch während des ganzen Sommers ging die Wanderlust nicht zurück. Weil die unsichere Lage wegen des Coronavirus viele von Reisen ins Ausland abhielt, erkundeten sie stattdessen unsere schönen Berge.
Auch dieses Jahr könnten Wanderungen und Übernachtungen in Hütten des Schweizer Alpen-Clubs SAC zu einer beliebten Alternative für Strandferien werden. Denn wegen des Coronavirus gibt es in Bezug zu Auslandsreisen weiterhin viele Unsicherheiten.
Trotz Einschränkungen wegen Coronavirus gute Auslastung
«Die Auslastung der Hütten war schon im Sommer 2020 sehr gut», sagt Bruno Lüthi, Bereichsleiter Hüttenbetrieb, auf Anfrage von Nau.ch. «Auch wenn die Kapazitäten aufgrund der Schutzkonzepte zum Teil sehr stark reduziert werden mussten.»
Lüthi verfüge zwar für diesen Sommer über keine konkreten Zahlen zum Buchungsstand. Doch «aus Rückmeldungen vereinzelter Hütten liegen die Reservationen etwa auf dem Niveau von 2020».
«Doppelt so viele wie sonst»
Hüttenwartin Silvia Bernhard von der Hüfihütte UR freut sich über eine hohe Nachfrage: «Es sind doppelt so viele wie sonst. An Wochenenden und zu Ferienzeiten sind wir bereits ziemlich voll», sagt sie auf Anfrage von Nau.ch. Wer noch Plätze ergattern möchte, müsse klar im Voraus planen.
Dazu könne man das Reservationssystem des SAC benutzen, dieses zeige die noch freien Daten direkt an. Einen Wunsch hat Bernhard diesbezüglich: «Wenn Leute trotz Reservation nicht kommen können, wäre es schön, wenn sie ihre Reservation rechtzeitig absagen.» Gerade kleinere Hütten würden freibleibende Plätze hart treffen. «Normalerweise haben wir 32 Plätze, aktuell sind es Corona-bedingt 20.»
Schnee verschiebt einigen Hütten den Saisonstart
Aber macht der noch eher tief liegende Schnee dieses Jahr den Hüttenwarten einen Strich durch die Rechnung? Laut Lüthi liegt insbesondere ab 2000 bis 2500 Metern Höhe noch sehr viel Schnee. «Das bedeutet, dass eine Vielzahl von Hütten wohl die Sommersaison eine bis zwei Wochen später als üblich beginnen können.»
Denn die Zugangswege müssten mehrheitlich schneefrei sein. «Die Saison in den hochalpinen Hütten beginnt allerdings immer erst gegen Ende Juni und Anfang Juli», erklärt Lüthi.
Auch Bernhard bestätigt, dass es um die Hüfihütte derzeit noch sehr viel Schnee hat. Das könne sich bis zur Öffnung der Hütte am 26. Juni zwar noch ändern, doch die Besucher sollten sich am besten im Voraus informieren. «Besonders am frühen Morgen kann der Schnee sehr hart und damit glatt sein, einfache Trekkingschuhe reichen da nicht.»
Aufgrund der Unsicherheiten wegen des Coronavirus betreffend Auslandsreisen rechnet Bernhard mit einem erneut starken Sommer. «Wir gehen davon aus, dass sich die Schutzmassnahmen weniger auf die Buchungslage auswirken als allfällige weitere Lockerungen für Auslandsreisen!», sagt zudem Lüthi vom SAC.