Coronavirus: Schweizer hamstern auch Schokolade & Blumenerde
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
- 12'161 Personen wurden bisher positiv getestet, 197 sind verstorben.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
- Erfahren Sie alle News im Ticker.
Hier gibt es die aktuellsten Corona-News!
21.00: Über die Hamsterei von Toiletten-Papier wurde in den vergangenen Wochen viel gesprochen. Doch wie eine Analyse der Einkaufs-App «Bring!» zeigt, lassen es sich Schweizer punkto Hamsterei auch ziemlich gut gehen. Die Betreiber der App haben das Einkaufsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer bei Artikeln des täglichen Bedarfs in den vergangenen Wochen analysiert.
Das Ergebnis: Es wird generell mehr eingekauft. Neben «Hamster»-Produkten wie Mehl (Zuwachsrate um 236 Prozent), Toilettenpapier (111 Prozent) oder Reis (150 Prozent) aber auch mehr Blumenerde. Von dieser wurde in der Schweiz vergangene Woche gar 558 Prozent mehr eingekauft als vor fünf Wochen noch!
Spitzenreiter bleiben jedoch Hygieneprodukte: Desinfektionsmittel mit einem Anstieg von 2485 Prozent und Seife mit 285 Prozent. Und: Auch mit Genuss-Produkten werden die Einkaufs-Körbe gefüllt. Gemäss «Bring!» wurde 136 Prozent mehr Schokolade, 121 Prozent mehr Kekse, 95 Prozent mehr Bier und 36 Prozent mehr Wein eingekauft.
Immerhin ernähren sich die Schweizer nicht komplett ungesund. So wurde auch ein Verkaufs-Plus bei Äpfeln (70 Prozent) und Tomaten (77 Prozent) verzeichnet.
19.45: Der falsche Daniel Koch hat auf Instagram seinen Identitätsdiebstahl zugegeben. In einem Post gibt der Unbekannte zu, nicht der echte «Mr. Corona» zu sein. Er outet sich gleichzeitig aber als grosser Fan des BAG-Epidemienspezialisten. Daniel Koch habe «Respekt verdient» und führe unser Land «souverän durch diese Krise.»
19.05: Das BAG hat von der Swisscom Analysen erbeten, um zu überprüfen, ob die Massnahmen zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus eingehalten werden. Die Analysen beinhalten Angaben zur Mobilität und zu Menschenansammlungen im öffentlichen Raum. Die Auswertungen zeigen auf, dass die Schweizer Bevölkerung die Reiseaktivitäten deutlich reduziert hat, schreibt der Telekomanbieter.
Das BAG erhalte zu keinem Zeitpunkt Standortdaten von Swisscom, sondern lediglich Statistiken und Visualisierungen. Die den Analysen und Visualisierungen zugrunde liegenden Daten seien anonymisiert und aggregiert. Rückschlüsse auf Einzelpersonen seien nicht möglich, beruhigt die Swisscom in einer Medienmitteilung am Freitag.
18.45: Die katholische Kirche der Region Bern engagiert sich mit einem grossen Hilfspaket für Armutsbetroffene und Menschen am Rand der Gesellschaft. Auf ihrer Website kündete sie eine zusätzliche Million Franken an, um besonders heftig Betroffenen zusätzlich unter die Arme greifen zu können.
17.26: Eine Jahrhunderte alte Tradition wird wegen der Coronavirus-Pandemie in Lausanne wiederbelebt. Ab Freitagnacht schlägt der Nachtwächter der Kathedrale jede Nacht symbolisch Alarm, um die Bevölkerung zur gegenseitigen Hilfe aufzurufen.
Im Mittelalter hatte der «guet», wie der Aufseher im Französischen genannt wird, die Aufgabe, die Bevölkerung vor dem Ausbruch eines Feuers zu warnen. Brände waren damals in der Stadt mit vielen Holzhäusern eine stetige Gefahr. Die Türme der Kathedrale, das höchste Gebäude der Stadt, boten den besten Überblick.
Mit dem Auftreten von Covid-19 werde die Glocke wieder für ihren ursprünglichen Zweck verwendet.
17.13: Die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee kommt zum Erliegen. Ab Samstag verkehren keine Kursschiffe mehr.
Wie die anderen Transportunternehmen der Schweiz, hat die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) ihr Angebot wegen den Einschränkungen, die die Coronapandemie bringt, stark eingeschränkt. Es sei nur noch ein Schiff eingesetzt worden, das als Pendlerschiff zwischen den Rigigemeinden und Luzern eingesetzt worden sei, hiess es bei der SGV auf Anfrage der SDA.
15.40: Das BAG hat neben den neusten Zahlen heute auch Statistiken zu den erfassten Corona-Fällen publiziert. Diese zeigen zwei deutliche Tendenzen: Unter den älteren Infizierten befinden sich deutlich mehr Männer.
Die Inzidenz, also die Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe, ist bei älteren Personen deutlich höher. Hier muss jedoch berücksichtigt werden, dass vielerorts überwiegend Risikogruppen getestet werden, jüngere Personen hingegen nicht.
Bei rund 1100 Fällen stehen Informationen über die Hospitalisierung zur Verfügung. Der Altersdurchschnitt lag bei 70 Jahren – 60% der Fälle waren Männer und 40% der Fälle Frauen.
Weiter hat das BAG die bisher im Zusammenhang mit COVID-19 verzeichneten Todesfälle in einer Grafik erfasst.
Von den bis Freitagmittag (27. März) gemeldeten 197 Todesopfern waren 120 Männer (61%) und 77 Frauen (39%). Das Durchschnittsalter liegt bei 83 Jahren.
14.00: In Bern findet die nächste Pressekonferenz mit den Bundesräten Alain Berset und Guy Parmelin statt. Der Bundesrat gibt einerseits grünes Licht für schärfere Massnahmen in den Kantönen. Andererseits erlaubt er weiterhin das Zügeln, aber unter bestimmten Vorgaben.
Verfolgen Sie die wichtigsten Massnahmen hier im Livestream und Ticker.
13.50: Das BAG veröffentlicht die neusten Zahlen. Der Anstieg ist höher als die Tage zuvor – die Zahl der Infizierten ist seit gestern um 1390 Personen auf 12'161 gestiegen. Die Anzahl Todesopfer sind gemäss offiziellen BAG-Daten (Stand Freitag-Mittag) 197 Personen. Dies bedeutet einen Anstieg von 38 Personen innert 24 Stunden.
13.26: Der Kanton Freiburg greift im Kampf gegen das Coronavirus auf die Kapazitäten von Privatkliniken zurück. Davon betroffen ist auch die zur Aevis Victoria-Gruppe gehörende Freiburger Clinique Générale.
«Unsere Klinik in Freiburg ist beschlagnahmt worden», sagte Antoine Huber, Chef der Privatspital- und Luxushotelgruppe Aevis am Freitag an einer Telefonkonferenz. Das gesamte rund 40-köpfige Pflegepersonal der Klinik ist an das Freiburger Kantonsspital verlegt worden und soll dort helfen, den erwarteten Ansturm von Corona-Patienten zu bewältigen.
Möglich macht dies eine vom Kanton Freiburg vergangene Woche erlassene Verordnung. Darin behält sich der Kanton vor, auf Personal und Infrastrukturen der Privatkliniken zuzugreifen, um die Kapazitäten am Kantonsspital zu erhöhen. Laut Verordnung kann der Kanton auch die Verteilung der Vorräte an Desinfektionsmittel, Masken oder Medizinbekleidung je nach Priorität eigenhändig regeln.
12.27: Daniel Koch, der Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit, ist der Mann der Stunde. Er ist omnipräsent – seit heute auch auf Instagram, meinen viele. Auf seinem neuen Profil richtet er Appelle an die Bevölkerung, der Link führt direkt zum Bundesamt. Aber: Das Profil ist ein Fake, wie BAG-Sprecher Daniel Dauwalder auf Anfrage von Nau.ch bestätigt.
«Daniel Koch hat keinen Instagram-Account», stellt Dauwalder unmissverständlich klar. Manche Medienschaffende hatten den 64-jhrigen mit der ruhigen Stimme bereits begrüsst. Nach wenigen Stunden hat der «falsche» Koch bereits viele Follower.