Coronavirus: Berner Nachtclubs schliessen wegen 2G-Regel freiwillig
Obwohl die Berner Regierung kürzlich die kantonale Verordnung zum Coronavirus gelockert hat, bleiben mehrere Clubs geschlossen. Der Aufwand für 2G sei zu gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer im Kanton Bern eine 2G-Regel umsetzt, ist von der Masken- und Sitzpflicht befreit.
- Gerade Tanzlokale könnten von der Anpassung der kantonalen Covid-Verordnung profitieren.
- Doch mehrere Berner Nachtclubs bleiben vorübergehend freiwillig geschlossen.
Letzte Woche ebnete der Bundesrat dem Nachtleben den Weg für 2G: Wer nur geimpfte und genesene Personen in ein Lokal lässt, kann auf die Masken- und Sitzpflicht verzichten. Mit dieser Ausnahmeregel will der Bundesrat erneute Schliessungen verhindern.
Doch einigen Kantonen ging diese Ausnahmeregelung für Bars und Clubs zu weit. So gelten etwa in Basel-Stadt sämtliche Massnahmen wegen des Coronavirus auch bei 2G-Veranstaltungen. Auch der Kanton Bern zögerte anfangs Woche noch mit einer Lockerung der kantonalen Covid-Verordnung.
Am Mittwoch wurde dann aber bekannt, dass aufgrund des Bundesbeschlusses weitgehend auf die kantonalen Regelungen verzichtet wird. So bleibe beispielsweise von der Maskentragpflicht befreit, wer eine 2G-Pflicht umsetzt, heisst es in einer Mitteilung.
Coronavirus: Berner Clubs schliessen wegen 2G-Regel freiwillig
Doch das Entgegenkommen der Berner Regierung kommt nicht überall gut an. Sogar die Clubs selbst kritisieren das Vorgehen der Behörden. Gleich mehrere Tanzlokale in Bern bleiben vorerst freiwillig geschlossen.
Grund dafür sei die 2G-Regel, die zu zusätzlichem Aufwand führe, sagen etwa die Betreiber des «Einspruchs». «Nebst dem extrem komplizierten Ablauf am Eingang wäre unklar, wie viele Gäste tatsächlich kommen würden», heisst es auf Anfrage.
Tatsächlich ist die technische Funktionalität für die Überprüfung eines Covid-Zertifikats auf 2G noch nicht möglich. Gemäss dem Bund müssen die Betreiber die Zertifikate bis Mitte Dezember auf Sicht prüfen.
«Vermissen Teststrategie für Geimpfte und Genesene»
Und genau an diesem Punkt scheinen die Clubs zu scheitern: Auch das «Kapitel» beim Bollwerk bleibt unter anderem wegen der aufwändigeren Eingangskontrolle mindestens bis am 17. Dezember geschlossen.
Ausschlaggebend für die freiwillige Schliessung sei aber vor allem die momentane epidemiologische Lage gewesen: «Wir sehen einen Clubbetrieb bei den aktuellen hohen Zahlen als nicht verantwortungsvoll an», sagt Betreiber Diego Dahinden.
Obwohl der Club 2G als eine mögliche Umsetzung an Veranstaltungen sieht, sei es momentan nicht die richtige Lösung. «Wir glauben nicht, dass 2G die aktuelle Welle brechen kann. Zudem vermissen wir eine Teststrategie auch für Geimpfte und Genesene.»
Nebst dem «Einspruch» und dem «Kapitel» hat auch der «Gaskessel» all seine Veranstaltungen bis Weihnachten abgesagt. Ob die Clubs ihre Türen dann wieder öffnen werden, hängt auch von den Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ab.