Coronavirus: Berner rechnen jetzt schon mit Fernunterricht
Mit Maskenpflicht ab der ersten Klasse startet Bern heute wieder den Unterricht. Corona bereitet dem Geschäftsführer von Bildung Bern aber Bauchschmerzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bereits vor dem Schulstart rechnet die Berner Bildungsdirektion mit Fernunterricht.
- Flächendeckend sei diese Massnahme aber kein Thema gewesen.
- Schulschliessungen hätten auch einen grossen Einfluss auf die Wirtschaft.
Die wegen Corona unüblich langen Weihnachtsferien enden für Schüler im Kanton Bern heute Montag. Trotz Omikron-Welle und rekordhohen Corona-Fallzahlen in der Schweiz beginnt das Jahr mit Präsenzunterricht – zumindest vorerst.
Der Schulstart bereitet Stefan Wittwer, Co-Geschäftsführer des Berufsverbands Bildung Bern, Bauchschmerzen. Die Gründe dafür seien neben den Fallzahlen der Personalmangel, über den anderen Kantone klagen, und die hohe Belastung für Lehrpersonen. Gegenüber «TeleBärn» sagt er aber auch: «Wir müssen versuchen, den Kindern eine gewisse Portion Normalität zurückgeben und flächendeckende Schliessungen verhindern.»
Auch die Berner Bildungsdirektion habe als oberstes Ziel, den Präsenzunterricht wieder zu etablieren, wie Sprecher Yves Brechbühler sagt. Man gehe aber davon aus, dass es in den nächsten Wochen vereinzelt zu Fernunterricht kommen werde. Zu diesem Schluss sei man angesichts der Situation in anderen Kantonen gekommen.
«Flächendeckender Fernunterricht ist für uns aber kein Thema gewesen», sagt Brechbühler zu «TeleBärn». Man schaue die gesamtheitliche Situation an, so Brechbühler und spricht vom grossen Einfluss des Fernunterrichts auf die Wirtschaft.
Sybille Plüss spricht sich wegen der Eltern, die durch die Kinderbetreuung auf der Arbeit fehlen, auch gegen Fernunterricht aus. Die stellvertretende Direktorin des Berner Handels- und Industrievereins bevorzugt, wenn die Kinder getestet und nur die kranken zuhause bleiben würden.
Im Kanton Bern sind aber nur die sogenannten Ausbruchstestungen Pflicht. Nach einem Corona-Fall werden alle Schüler getestet. Repetitive Tests auf das Coronavirus können Schule anbieten, müssen sie aber nicht. Zum Schutz der Kinder gilt im ganzen Kanton eine Maskenpflicht bereits aber der ersten Klasse.