Coronavirus: FDP sagt Delegiertenversammlung ab
Für die ganze Schweiz gilt wegen des Coronavirus die «besondere Lage». Wir halten Sie über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz starb bisher eine Frau (†74) am Coronavirus. 87 sind infiziert.
- Das BAG hat eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet. Sie ist unter 058 463 00 00 erreichbar.
- Alle relevanten Informationen finden Sie im nationalen Liveticker.
Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus-News.
19.18: Die FDP Schweiz hat wegen des Coronavirus ihre für den 4. April in Biel geplante Delegiertenversammlung abgesagt. Der Anlass werde auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte die Kommunikationsverantwortliche Fanny Noghero am Donnerstagabend mit. Die Anweisungen des Kantons Bern seien restriktiver als jene des Bundesrates, führte Noghero gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus. Für das Generalsekretariat der FDP wären diese Direktiven schwer anwendbar für einen Anlass mit 300 bis 400 Personen.
18.25: In Appenzell Ausserrhoden ist ein erster Fall des Coronavirus nachgewiesen worden. Betroffen ist eine 50-jährige Frau aus dem Mittelland. Sie und ihre Familie sind an ihrem Wohnort isoliert und unter Quarantäne.
17.27: Der Kanton Jura hat am Donnerstag die erste Infektion mit dem Coronavirus auf seinem Kantonsgebiet bekannt gegeben. Es handelt sich um eine etwa 60-jährige Frau. Die Infizierte wird im bernjurassischen Spital St-Imier behandelt. Ihre Bezugspersonen wurden informiert und unter Quarantäne gestellt, wie die Staatskanzlei mitteilte. Zudem erliess die Kantonsregierung neue Regeln für Anlässe mit weniger als 1000 Teilnehmenden. Bei der Regelung der Anlässe gilt neu für eine Teilnehmerzahl zwischen 50 und 150 Personen eine Anmeldepflicht beim Sanitätsdepartement 48 Stunden im voraus. Zudem müssen die Veranstalter Hygienemassnahmen gut ausweisen.
16.28: Im Kanton Zürich haben sich sechs weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Bis am Donnerstagabend gab es somit insgesamt 19 bestätigte Fälle. Die neu Infizierten sind zwischen 26 und 40 Jahre alt. Fall 14 hat sich bei Fall 5 angesteckt, Fall 15 ist höchstwahrscheinlich auf Fall 8 zurückzuführen, Fall 16 ist eine neue Ansteckung, Fall 17 ist in Abklärung, Fall 18 und 19 sind ebenfalls neue Ansteckungen, wie die Gesundheitsdirektion mitteilte.
16.10: Im Kanton Aargau hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen um zwei weitere Personen auf neun erhöht. Die Behörden gehen davon aus, dass nochmals mit zwei zusätzlichen Fällen gerechnet werden muss. 160 Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne. Bei allen neun Fällen verläuft die Krankheit ohne Komplikationen, wie Kantonsärztin Yvonne Hummel am Donnerstag in Aarau vor den Medien mitteilte. Vier der neun Infizierten befinden sich bis zur vollständigen Genesung bei sich zu Hause in der Isolation.
14.37: Die Swiss fliegt ab kommendem Sonntag bis am 28. März nicht mehr nach Tel Aviv. Eine Anordnung des israelischen Gesundheitsministerium verbietet Touristen aus der Schweiz, ins Land zu reisen. Dies, ausser sie können einen privaten Quarantäneplatz für eine obligatorische, 14-tägige Quarantäne in Israel nachweisen.
14.04: In Bern musste die H&M-Filiale an der Spitalgasse heute die Türen schliessen. Der Grund: Das Coronavirus. «Wir können bestätigen, dass ein Fall von CoVid-19 unter unseren Mitarbeitenden positiv getestet wurde und aus diesem Grund haben wir frühzeitige Sicherheits- und Präventivmassnahmen ergriffen und den Store an der Spitalgasse 40 in Bern vorübergehend geschlossen», so die Mediensprecherin von H&M gegenüber «Blick». Laut Informationen von «20 Minuten» habe sich eine Praktikantin mit ihrem Freund kürzlich in Italien aufgehalten.
Auf den Bildern zu sehen sind Männer in weissen Schutzanzügen, mit Masken, Kopfbedeckungen und Handschuhen.
13.32: Im Kanton Tessin haben sich drei Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen mit dem Coronavirus infiziert. Zwei davon hätten sich in Italien angesteckt.
Die dritte Person habe sich beim Ausüben ihres Berufes mit dem Virus angesteckt, teilt der Kanton mit. Die betroffenen Spitäler seien dabei, alle Kontakte der Infizierten zurückzuverfolgen. Patienten und Besucherinnen und Besucher würden geschützt.
Damit steigen die Fälle von Coronavirus-Infektionen im Kanton Tessin auf 18.
13.22: Nach dem gestrigen Treffen mit Gesundheitsminister Alain Berset haben die Kantone nun ihre Veranstaltungshinweise präzisiert. Für die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) gilt die Grenze von 150 Personen, ab denen eine Risikoabschätzung gemacht werden muss, nicht sakrosankt. Ist eine Veranstaltung bewilligt, empfiehlt die GDK eine genaue Information der Anwesenden über die Hygienemassnahmen. Ausserdem soll Menschen über 65 Jahren empfohlen werden, nicht an Anlässen teilzunehmen. Auch Kranke sollen grösseren Events fernbleiben. Weiter legen die Kantone eine Liste vor, was eigentlich als «Veranstaltung» gilt – und was nicht.
13.08: Ob Coronavirus oder Haushalts-Statistik: Die Website des Bundes zeigte heute sämtliche Medienmitteilungen nicht mehr an.
Wie war das noch gleich mit diesem «Social Distancing», dem Abstand halten wegen dem Coronavirus? Wie haben sich die Konsumentenpreise im Februar entwickelt, wo wird gebohrt für ein Lager von radioaktiven Abfällen? Alle diese News der letzten Tage waren bei der Website des Bundes plötzlich weg. «Es wurde kein Resultat» gefunden, hiess es sowohl beim Bundesamt für Gesundheit oder beim Suchen sämtlicher Bundesmeldungen der letzten Jahre.
Auf Nachfrage von Nau.ch bei der Bundeskanzlei, zuständig für www.admin.ch, ist man zunächst ebenfalls überrascht. Eine Absicht – die Unterschlagung von negativen News – scheint also nicht vorzuliegen. Alle Hebel werden in Bewegung gesetzt.
Das Bundesamt für Informatik eruiert schliesslich, dass ein «Zertifikatsfehler» vorliege. Dessen Behebung dauere etwa eine Stunde. In der Zwischenzeit entsteht der Eindruck, dass der Bund nichts zu sagen hat. Weder zu Coronavirus noch zu anderen aktuellen Themen.
Immerhin: Die direkten Links zu Meldungen funktionieren noch. Die um halb zehn mitgeteilte Eintragung des Huile de noix vaudoise als geschützte Ursprungsbezeichnung lässt sich lesen. Wir sind erleichtert und würden am liebsten grad mit Waadtländer Nussöl anstossen.
Kurz nach 11 Uhr dann die Entwarnung: Das Bundesamt für Informatik hat den Zertifikatsfehler korrigiert. Alle Meldungen aller Bundesämter werden wieder angezeigt. Auch die zum Coronavirus – und dazu gehören beim Bundesamt für Gesundheit praktisch alle der letzten zwei Wochen. Für ein paar Stunden war die Schweiz allerdings informationslos.
13.07: Die Schweizerische Bischofskonferenz hat wegen der Ausbreitung des Coronoavirus in der Schweiz Vorsichtsmassnahmen für Liturgien empfohlen. Zudem rief sie dazu auf, nicht in Panik zu verfallen, «sondern Ruhe zu bewahren und das Vertrauen in unseren Herrn zu wahren.»
Wer Grippesymptome aufweise, soll den Liturgien fern bleiben und zu Hause bleiben, teilte die Bischofskonferenz am Donnerstag mit. In der Eucharistiefeier würden die Gläubigen die Kommunion auf die Hand erhalten. Wer die Kommunion austeile, habe vorher die Hände zu desinfizieren.
11.08: Auch Economiesuisse beugt sich dem Coronadruck: Aufgrund der raschen Ausbreitung in der Schweiz sei beschlossen worden, die 150-Jahr-Feier vom kommenden Donnerstag, 12. März 2020 abzusagen. Das bestätigt Michael Wiesner Mitglied der Geschäftsleitung, gegenüber Nau.ch. Der Anlass werde zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.
11.00: Der Bund empfiehlt das «Social Distancing». Demnach rät das BAG genügend Abstand zu Mitmenschen zu halten. Doch dies ist nicht überall möglich – etwa im öffentlichen Verkehr.
Die SBB dazu: Man informiere die Mitarbeitenden laufend über die aktuellen Entwicklungen. «Unsere Kundenbegleiter müssen den Swisspass bis auf Weiteres bei der Kontrolle nicht mehr in die Hand nehmen», erklärt SBB-Mediensprecher Martin Meier. Dies zum Schutz der Kunden sowie der Mitarbeitenden.
10.58: Basel-Stadt meldet unterdessen fünf neue Fälle von am Coronavirus infizierten Personen.
9.55: Die erste Person ist am Kanton Waadt am Coronavirus gestorben. Der Waadtländer Kantonsarzt hat dies am Donnerstagmorgen bekanntgegeben. Es handle sich gemäss seinen Informationen um eine Risikopatientin (†74). Die Frau sei seit Dienstag im Kantonsspital in Lausanne behandelt worden.
09.33: Die Predigerkirche in Basel direkt neben dem Unispital wird seit gestern Mittwoch umgebaut, um Corona-Patienten empfangen zu können. Sie erhält eine Empfangsstation für potenzielle Ansteckungsopfer und entlastet so das Unispital, in welches neu nur noch die bestätigten Fälle beherbergen muss.
Dass die Kirche in Notsituationen die Spitäler unterstützt, sei selbstverständlich, sagt Pfarrer Michael Bangert.
Mulhouse ist neues Epizentrum
Eine solche Notsituation zeichnet sich auf der anderen Seite der Basler Grenze auch ab. In Mulhouse, nur 30 Kilometer entfernt, ist ein möglicher Corona-Infektionsherd entstanden. Nach einem grossen Gottesdienst einer Freikirche mit mindestens 2000 Gläubigen Mitte Februar, wurde das Virus jetzt bei mehreren Teilnehmern registriert.
Die französischen Gesundheitsbehörden versuchen aber gar nicht erst, alle Teilnehmer aufzuspüren, weil diese nicht registriert worden seien. «Wir haben in Mulhouse die Epidemie-Phase erreicht», sagte der Direktor des regionalen Gesundheitsamts im Fernsehen. Man könne keine Ressourcen mehr auf so eine Suche verwenden. Zu dem Event sind auch rund 30, meist ältere Gläubige aus der Schweiz angereist. Sie sind angehalten, sich testen zu lassen.
09.32: Eine 21-jährige Frau und ein 58-jähriger Mann aus dem Kanton Zug sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Somit steigt die Zahl der Zuger Fälle auf drei.
Am Dienstag hatte der Kanton Zug als erster in der Zentralschweiz einen Corona-Fall vermeldet. Ein 21-jähriger Mann, der sich an einem privaten Anlass in Zürich ansteckte, war in einem Zürcher Spital isoliert worden. Eine Frau, die in engem Kontakt mit ihm stand und in der Folge in Quarantäne stand, hat sich ebenfalls angesteckt, wie die Zuger Gesundheitsdirektion am Donnerstag mitteilte.
02.00: An der Kantonsschule Alpenquai Luzern hat sich eine Schülerin offenbar mit dem Coronavirus angesteckt. Rektor Dr. Hans Hirschi schaltete am späten Mittwochabend eine entsprechende Information auf der Schulwebsite auf.
Dort steht: «Betroffen ist eine Schülerin der Klasse 5l, die am Montag und Dienstagvormittag noch den Unterricht besucht hatte. Sie ist derzeit in Spitalpflege.»
Die Klasse darf daher am Donnerstag nicht zur Schule gehen. Die Quarantäne gilt auch für Lehrpersonen und weitere Menschen, die Kontakt mit der Schülerin und der Klasse 5l hatten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Der Schulbetrieb an der Kantonsschule laufe bis auf weiteres normal weiter. «Wer Erkältungssymptome hat soll, zu Hause bleiben. Wer sich unsicher fühlt, darf am Donnerstag ebenfalls zu Hause bleiben», schreibt Hans Hirschi.
Die kantonalen Behörden des Gesundheits- und Sozialdepartements informieren am Donnerstagnachmittag an einer Medienkonferenz die Öffentlichkeit über weitere Details.
01.00: Das Coronavirus erreicht die Swiss. Am 1. März flog eine Maschine der Lufthansa-Tochter von Zürich nach Genf. An Bord 152 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Unter den Passagieren befand sich ein Coronavirus-Erkrankter. Das Bundesamt für Gesundheit informierte die Airline über den Fall.
«Das BAG hat eine Passagierliste verlangt. Diese wurde ausgehändigt», sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller zu «20 Minuten». Auch die Crew wurde informiert und angehalten bei Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben.
00.00: Das Bundesamt für Gesundheit hat seine Hygiene-Empfehlungen zum Schutz vor dem neuen Coronavirus ein weiteres Mal ergänzt. Neu dazugekommen ist am Mittwoch die Anweisung, Abstand zu halten. Dies gilt zum Beispiel für das Anstehen in einer Schlange.
Um die durch das Virus Sars-CoV-2 besonders gefährdeten älteren Menschen zu schützen, soll das Abstand halten, vor allem für sie und ihnen gegenüber gelten, wie Vertreter von Bund und Kantonen am Mittwochabend in Bern vor den Medien bekannt gaben. Auch Teilnehmer von Sitzungen sollen körperlich auf Distanz gehen.
Das «Social Distancing» sei neu, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwochabend in Bern vor den Medien. Eine gewisse Distanz zu anderen Menschen sei zum Schutz der Verletzlichsten wichtig. Das neue Piktogramm ergänzt die in Rot-Gelb gehaltenen Plakate und die Flyer der Kampagne «So schützen wir uns».
Anlässe über 1000 Personen bleiben zudem weiterhin verboten, Anlässe unter 150 Leuten können nach wie vor stattfinden, wenn der Veranstalter sie für ungefährlich hält. Bei Anlässen über 150 Personen wird den Kantonen empfohlen, eine Risikoabschätzung vorzunehmen. Bei diesem Besucheraufmarsch könne deren Identität noch erfasst werden.
In der Schweiz sind bisher 58 Fälle des Coronavirus gemeldet. Bei 39 Fällen gibt es zudem einen positiven Ersttest. Meldungen zu Erkrankungen gibt es in den Kantonen: Aargau, Baselland, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden, Neuenburg, Schwyz, Tessin, Waadt, Wallis, Zug, Zürich und aus dem Fürstentum Liechtenstein. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind alle Erkrankten isoliert.
#CoronaInfoCH
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) March 4, 2020
Stand 04.03 17:20:
58 Personen positiv auf #COVID19 getestet.
Sie stammen aus 15 Kantonen (inkl. FL): AG, BE, BL, BS, FL, FR, GE, GR, NE, SZ, TI, VD, VS, ZG, ZH.
2675 Verdachtsfälle wurden negativ getestet.#coronavirus https://t.co/kqIHwFPsiP
Bisher wurden in der Schweiz 2675 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus negativ getestet. Laut dem BAG sind mehrere Personen sind in ihrem Wohnkanton in Quarantäne. Sie müssen in ihrer Wohnung bleiben und den Kontakt zu anderen vermeiden.