Coronavirus: China-Touris könnten auf einen Schlag zurückkommen

Dieses Jahr sind deutlich weniger Touristen aus China in die Schweiz gereist als 2019. Das könnte sich bei Auflösung der Regeln zum Coronavirus rasch ändern.

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Vor Corona: Chinesische Touristen am Titlis. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach zwei Jahren Corona-Pandemie erholt sich der Schweizer Tourismus nur langsam.
  • Insbesondere die Gäste aus China bleiben den Touristen-Hotspots fern.
  • Ein Experte sieht darin die Folge von Chinas strikter Null-Covid-Strategie.

Nach zwei Jahren Coronavirus füllen sich die Schweizer Touristen-Hotspots langsam wieder mit ausländischen Gästen. Vom Vor-Pandemie-Niveau sind die Zahlen aber noch weit entfernt – insbesondere Touristen aus China bleiben fern.

So logierten in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 97 Prozent weniger Chinesen und Chinesinnen in Luzern. Bern besuchten 93 Prozent und Zürich 88 Prozent weniger chinesische Touristen.

Laut Tourismus-Experte Jürg Stettler ist die Abnahme vor allem auf die Null-Covid-Strategie von Staatschef Xi Jinping zurückzuführen. «Als Folge davon sind Reisen im Inland massiv eingeschränkt und Auslandreisen beinahe unmöglich gemacht worden», sagte er zu Nau.ch.

Nach Corona droht Chaos

Bei Aufhebung der Einschränkungen könnte sich die Nachfrage dann rasant erholen. Es droht gar ein Reise-Chaos, wenn auf einen Schlag die Chinesen zurückkommen: «Ich wäre nicht überrascht, wenn es plötzlich schnell gehen würde», sagt Stettler.

Wenn die Erholung zu schnell geht, könnten einige Anbieter oder Tourismusorte damit überfordert sein.»

Bis dahin könnte es aber noch eine Weile dauern: Stettler erwartet, dass Touristen-Gruppen aus China bis 2023 oder gar 2024 wegbleiben.

Mehr Fälle mit Coronavirus wären Gesichtsverlust für Xi

Derzeit werden in China aber praktisch keine Visa vergeben, der Flugbetrieb wurde massiv heruntergefahren. Denn: Airlines werden in die Verantwortung genommen, wenn sich positiv getestete Personen auf den Flügen befinden.

Ein weiterer Grund für das Corona-Regime ist politischer Natur. Beim 20. Parteitag der Kommunistischen Partei im November dieses Jahres will sich Jinping für weitere fünf Jahre als Staatspräsident bestätigen lassen. Ein Anstieg der Corona-Fälle und -Toten würde ein Gesichtsverlust für das Land bedeuten.

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Verfolgt beim Coronavirus eine strikte Null-Fälle-Strategie: Chinas Staatspräsident Xi Jinping. - dpa

So präsentiere Jinping die Null-Covid-Strategie als einzig richtige. «Den Chinesen wird immer wieder gesagt, dass der Westen die Corona-Pandemie schlecht bewältigt. Mit Propaganda wird die Bevölkerung zusätzlich vor Reisen abgeschreckt», so Stettler.

Wo haben Sie Ihre Sommerferien verbracht?

Das ist mitunter ein Grund, warum die Reiserestriktionen mit grosser Wahrscheinlichkeit noch länger andauern, glaubt Stettler.

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