Coronavirus: Kritikerin glaubt an Schwurbler in allen Abteilungen
Eine Frau kritisierte maskenlose Coop-Mitarbeiter. Diese bedrängten sie anschliessend im Bus. Nun sagt sie, «man lebt gefährlich, wenn man zurechtweist».
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau schreibt Coop eine Beschwerde über maskenlose Mitarbeitende.
- Sie wird daraufhin im Bus angegangen und beleidigt.
- Zu Nau.ch sagt sie: «Ich bin frustriert.»
Seit bald eineinhalb Jahren trägt die Schweiz wegen des Coronavirus Maske – auch im Detailhandel und im ÖV.
Dass sich nicht immer alle korrekt daran halten, fiel auch einer Frau im ÖV auf. Sie entdeckte Mitarbeiter des Grossisten auf dem Nachhauseweg. Angeblich ohne Maske.
Die Pflegefachfrau aus dem Kanton St.Gallen schickte daraufhin eine Beschwerdenachricht an Coop. Die Konsequenz: Die Mitarbeiter attackieren sie im Bus - weil die Beschwerde ungeschwärzt im Coop-Verteilzentrum aufgehängt wurde.
Zu Nau.ch sagt Saskia M.* nun: «Ich bin frustriert.» Sie glaubt: «Meiner Meinung nach gibt es in allen Abteilungen Corona-Leugner oder Schwurbler. Sonst gäbe es nicht so viele Angestellte, die maskenlos arbeiten.»
Wie ihre Kritik ungeschwärzt an der Wand landete, ist ihr bis heute nicht klar. «Jemand aus dem Social-Media-Teams muss meine Privatnachrichten weiteregeleitet oder ausgedruckt haben. Und in Gossau SG muss jemand diesen Zettel aufgehängt haben.»
Offenbar würden sich die betreffenden Mitarbeitenden sicher fühlen, nicht durch Vorgesetzte zurechtgewiesen zu werden.
Seit ihrer Beschwerde sind nun einige Tage vergangen. Entspannt hat sich die Situation aber ganz und gar nicht.
«Man lebt gefährlich, wenn man Maskenverweigerer zurechtweist», weiss Saskia M. «Jeden Tag sehe ich Maskenlose, Nasenpimmler, Ellbogenträger, Kinnträger und viele Leute, die das Wort ‹Einwegmaske› nicht verstehen».
Coop hat sich mittlerweile bei ihr persönlich entschuldigt.
All dies ändere ihre Einstellung zu ihrem Beruf im Pflegebereich jedoch nicht. «Wenn Leute sagen: ‹Misch dich nicht in mein Leben ein!› Denke ich: Was, wenn meine Kolleginnen und Kollegen auf den Intensivstationen das ernst nehmen und im Fall der Fälle sagen könnten: ‹Sorry, wir nehmen Sie beim Wort und mischen uns nicht in Ihr Leben ein›.»