Coronavirus: Bundesrat warnt vor Fake News und Hamsterkäufen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat verschärft die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Verbreitung.
- 1125 Personen wurden in der Schweiz bisher positiv getestet, zehn Personen verstarben.
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20.08: Die neuen Coronavirus-Regelungen des Bundesrates haben auch Auswirkungen auf das grösste Puff in der Schweiz: Der «Club Globe» in Schwerzenbach ZH lässt ab sofort nicht mehr als 20 Kunden rein.
«Wir haben das heute beschlossen, nachdem der Bundesrat die Massnahmen bekanntgab», sagt eine Mitarbeiterin der «Clube Globe» heute Abend Nau.ch. «Wir sind fünf Angestellte und 22 Frauen schaffen bei uns an. Deshalb haben wir jetzt die Maximalzahl an Kunden auf 20 beschränkt.»
Der Bundesrat gab heute Nachmittag bekannt, dass sich ab sofort in Bars, Restaurants etc. nur noch maximal 50 Personen, inklusiv Personal, aufhalten dürfen. Der Sexclub Globe gehört Puff-König Ingo Heidbrink.
19.46: Der Bundesrats-Sprecher André Simonazzi hat auf Twitter vor Fake News gewarnt: In den sozialen Medien zirkuliere unter anderem via WhatsApp eine Falschinformation. «Morgen wird kein Notstand erklärt. Die Meldung animiert zu Hamsterkäufen.» Das sei unverantwortlich und soll vermieden werden.
19.23: Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen die Luftfahrt und damit auch die Swiss besonders hart. Die Fluggesellschaft trifft Massnahmen zur Liquiditätssicherung. Für das fliegende Personal wird Kurzarbeit beantragt.
18.55: Trotz Warnung von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, jetzt auf jeden Fall keine Hamsterkäufe zu tätigen, machen die Schweizerinnen und Schweizer genau das Gegenteil, wie Recherchen von Nau.ch zeigen. Die Regale in vielen Läden wie in Landquart GR, in den Zürcher Stadtteilen Leimbach und Wipkingen sind sozusagen leer.
17.45: Die drastischen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus führen nicht zum Abbruch der Frühjahrssession der eidgenössischen Räte. Die Verwaltungsdelegation des Parlaments hat aber entschieden, die dritte Sessionswoche leicht abzukürzen.
17.29: Eine 32-jährige Frau im Kanton Genf ist am Coronavirus gestorben. Dies teilt die Genfer Regierung am Freitagabend an einer Pressekonferenz mit. Sie litt an einer «ernsthaften Begleiterkrankung», sagte der Genfer Kantonsarzt an der PK. Die Frau war «ausserhalb des Radars». Das Virus sei erst nach ihrem Tod diagnostiziert worden. Die Genfer Staatsanwalt hat gemäss «Tribune de Genève» eine Strafuntersuchung eröffnet.
17.15: Im Kanton Waadt sind zwei weitere Personen am Coronavirus gestorben. Nähere Angaben zu den beiden Fällen machte Kantonsarzt Karim Boubaker vorerst nicht. Die beiden Menschen seien in der Nacht auf Freitag im Universitätsspital Chuv gestorben.
Keine Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen. In Restaurants, Bars, Clubs dürfen sich nur maximal 50 Personen aufhalten. An Schulen darf bis am 4. April kein Unterricht mehr stattfinden. Fernunterricht ist weiter gestattet. Der Wirtschaft werden 10 Milliarden Franken bereitgestellt. Ältere Menschen sollen weiter Zuhause bleiben.
Die Einreise von Italien in die Schweiz wird weiter eingeschränkt. Nur noch Schweizerinnen, Schweizer und Menschen, die aus beruflichen Gründen in die Schweiz wollen oder aus «absoluter Notwendigkeit» einreisen müssen, dürfen die Grenze passieren.
Öffentliches Leben steht still
Das sind die Massnahmen, die der Bundesrat heute Nachmittag präsentiert hat. Und sie gelten ab sofort – bis mindestens Ende April. Das öffentliche Leben in der Schweiz wird in den nächsten Wochen mehrheitlich stillstehen. Die Hygieneempfehlungen und das Abstandhalten müssen unbedingt weiterhin eingehalten werden.
«Es ist eine Art neue Gesellschaft, die wir haben werden in den nächsten Wochen», sagte Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset an der Pressekonferenz. «Wir müssen alles tun, um jüngere mit älteren Personen nicht zusammenzubringen.»
Die Massnahmen seien hart, aber notwendig, so Berset. Das oberste Ziel sei die Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat die vom Bundesrat getroffenen Massnahmen historisch eingeordnet. «Ich weiss nicht, ob es solche Massnahmen schon einmal gab – und wenn, dann nur unter sehr anderen Umständen.» Es sei eine «sehr aussergewöhnliche Situation», die Massnahmen seien «sehr einschneidend».