Coronavirus: Diese Personen sterben in der Schweiz derzeit an Corona
Am Freitag vermeldete das BAG 52 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahlen scheinen alarmierend hoch – doch die Todesrate steigt kaum.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit sterben rund 0,3 Prozent der positiv getesteten Corona-Patienten.
- Die Todeszahlen nahmen zuletzt dennoch deutlich zu.
- Es infizieren sich vermehrt wieder ältere Menschen.
Immer mehr Menschen infizieren sich in der Schweiz mit dem Coronavirus. Lange Zeit blieben die Todeszahlen niedrig. Seit zwei Wochen ist jedoch auch bei den Todesfällen eine deutliche Zunahme erkennbar.
Mittlerweile vermeldet das BAG täglich Todeszahlen im zweistelligen Bereich: Am Freitag wurden 52 Tote gemeldet. Doch im Wesentlichen zeigt sich darin die rasante Ausbreitung des Coronavirus: Im Verhältnis zu den Infektionen bleibt die Todesrate niedrig.
0,3 Prozent sterben am Coronavirus – Tendenz steigend
Nach der ersten Welle war es noch schwierig, die Todesrate zu quantifizieren: In der ersten Welle lag die Zahl der Toten zeitweise bei 15 Prozent der registrierten Fälle. Dies liegt vor allem an der hohen Dunkelziffer der nicht registrierten Fälle. In den vergangenen Monaten pendelte die Todesrate zwischen 0,2 und 0,8 Prozent.
Dass die Todesrate zu Beginn des starken Anstiegs im Oktober sank, wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich. Doch der Effekt lässt sich erklären: Menschen mit schweren Krankheitsverläufen sterben erst Tage bis Wochen nach der Infektion. Damit reagiert die Todeszahl mit einiger Verzögerung auf den allgemeinen Zahlenanstieg.
Anfang Monat stiegen die Neuinfektionen sprunghaft an – die Todeszahlen blieben aufgrund der Verzögerung im Krankheitsverlauf tief. Dadurch sank die Todesrate zwischenzeitlich ab.
Inzwischen hat der Aufwärtstrend auch die Todeszahlen erreicht. Gleichzeitig stieg die Todesrate von 0,2 auf 0,3 Prozent. Aufgrund der verzögerten Todesfälle dürfte es dabei nicht bleiben: Ebbt die Welle wieder ab, bleiben die Todeszahlen noch eine Weile hoch – damit steigt die Todesrate weiter.
Mehr Infizierte in der Risikogruppe
Im Sommer kursierte das Coronavirus vor allem unter jungen Leuten. In den vergangenen Wochen hat die Epidemie jedoch wieder alle Bevölkerungsgruppen erreicht. Dies zeigt sich in der Altersverteilung der Fälle: Der Anteil an älteren Infizierten wächst.
Damit bestätigen sich die Warnungen der Experten: Die Risikogruppe lässt sich mit der rasanten Ausbreitung des Coronavirus nicht mehr so gut schützen. Infizieren sich im Verhältnis mehr Personen aus der Risikogruppe, dürfte das die Todesrate ebenfalls steigern.
Kommt es zum Engpass im Gesundheitssystem?
Die Entwicklung der Todeszahlen entspricht in etwa dem, was angesichts der Infektionszahlen zu erwarten war. Doch Task-Force-Leiter Martin Ackermann warnte an der Pressekonferenz vom Freitag: Die Hospitalisierungen nehmen exponentiell zu. Steigen die Zahlen weiter, könnte schon bald die Zahl der Intensivbetten knapp werden.
Kommt es zum Gesundheits-Engpass, fehlt es unter Umständen an den Kapazitäten, um allen Schwerkranken die nötige Behandlung zukommen zu lassen. Sollte dies eintreten, dürfte die Todesrate noch einmal deutlich steigen.