Coronavirus: EDA hat in China wegen Horror-Quarantäne interveniert
Spital-Quarantäne trotz Negativtest und Kinder, die von Eltern getrennt werden. Auch das EDA hat in China wegen der Einreiseregeln zum Coronavirus interveniert.
Das Wichtigste in Kürze
- China hält Einreisende trotz negativem Corona-Test über Wochen fest.
- Wer infiziert einreist, wird von Mitreisenden getrennt. Auch Kinder von den Eltern.
- Deutschland hat in China Protest eingelegt. Auch das EDA war in Kontakt mit China.
Es sind Horrorgeschichten, die von der Einreise-Quarantäne in China die Runde machen. Trotz auskurierter Erkrankung mit dem Coronavirus werden Einreisende in eine zwei- bis vierwöchige Spital-Quarantäne überführt. Dort müssen sie sich weitreichenden Untersuchungen unterziehen.
Wird eine Person bei der Einreise positiv auf das Coronavirus getestet, gelten die Regeln auch für alle anderen, die im selben Flugzeug waren. Die positiv getestete Person wird von ihren Mitreisenden getrennt in Quarantäne gesteckt. Schon Kinder ab 14 Jahren können isoliert von den Eltern untergebracht werden.
Die Quarantänebedingungen in den Hotels seien besonders für Kinder und ältere Menschen belastend, schreibt das Deutsche Auswärtige Amt. Deutschland hat deshalb seine Reisehinweise für China verschärft. Von nichtnotwendigen Reisen nach China wird abgeraten.
EDA hat «problematische Aspekte diskutiert»
Wie der Website der chinesischen Botschaft in der Schweiz zu entnehmen ist, gelten diese Test-Massnahmen ebenfalls für Schweizer Einreisende.
Einige haben anscheinend auch schon damit Bekanntschaft gemacht. «Der Schweizer Vertretungen in China sind vereinzelte Fälle von Schweizer Reisenden bekannt, die sich in China in einer Quarantäne befinden bzw. waren», schreibt das Aussendepartement EDA auf Anfrage von Nau.ch.
Nicht nur Deutschland, auch die Schweiz scheint ob der heftigen chinesischen Einreiseregeln alarmiert. Das EDA habe «mit den chinesischen Behörden die Quarantäne-Massnahmen thematisiert», so EDA-Sprecherin Elisa Raggi.
Auf Nachfrage erklärt Raggi, dies bedeute, dass «das EDA mit den chinesischen Behörden auch problematische Aspekte der Quarantäne diskutiert hat». Weiter geht sie nicht ins Detail.
Wegen Coronavirus so oder so auf Reisen verzichten
Auswirkungen auf die Reisewarnung scheinen diese Diskussionen mit China jedoch nicht zu haben. Elisa Raggi weist bei der Frage nach den Reisehinweisen für China lediglich darauf hin, dass der Bundesrat allgemein empfehle, auf nicht dringliche Auslandsreisen zu verzichten.
Für Auskünfte über die chinesischen Einreisevorschriften solle man sich an die chinesische Botschaft in Bern wenden.