Coronavirus: China baut Quarantäne-Camp für 4000 Personen
Ein erneuter Ausbruch des Coronavirus sorgt in China für Panik. Die Behörden haben binnen weniger Tage ein Quarantäne-Camp für 4000 Personen gebaut.
Das Wichtigste in Kürze
- China kämpft zurzeit gegen einen neuen Ausbruch des Coronavirus an.
- Die Behörden setzen auf Lockdowns, Massentests und Quarantänecamps.
- Binnen weniger Tage wurde eine Einrichtung für 4000 Personen gebaut.
China hatte das Coronavirus eigentlich seit Monaten im Griff. Das Leben in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde verlief weitgehend normal. Doch zu Beginn des Jahres sorgte ein plötzlicher Ausbruch in der Millionen-Metropole Shijiazhuang für grosse Panik bei den Behörden.
Beamte in Shijiangzhuang, in der Provinz Hebei, welche die Landeshauptstadt Peking umgibt, haben am 8. Januar einen strengen Lockdown eingeführt. Insgesamt dürfen elf Millionen Einwohner die Stadt nicht mehr verlassen.
Zudem wurden mehr als 20'000 Bürger aus zwölf Dörfern in Shijiangzhuang in zentralisierte Quarantäneeinrichtungen verlegt. Innert kürzester Zeit testeten die Behörden in der ganzen Provinz Hebei mehr als 17 Millionen Menschen.
In Shijiazhuang und den Städten Xingtai und Langfang wird derzeit eine zweite Runde von Massentests durchgeführt. Die Einwohner von Hebei sind zudem aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben.
Beamte wurden in städtische und ländliche Gebiete geschickt, um Massnahmen durchzusetzen. So soll auch sichergestellt werden, dass die Menschen nicht durch die Provinz oder nach Peking reisen.
Quarantäne-Camp für 4000 Personen aus Boden gestampft
Zuletzt wurde auch ein riesiges Quarantäne-Camp für 4000 Personen aus dem Boden gestampft. Dieses befindet sich am Stadtrand von Shijiazhuang und wird enge Kontakte zu bestätigten Covid-19-Patienten beherbergen. Es war ursprünglich für 3000 Personen geplant, wurde aber um eine Kapazität von weiteren 1160 Personen erhöht.
Mehr als 4000 Bauarbeiter haben «sechs Tage und Nächte» gearbeitet, um die erste Bauphase abzuschliessen. Das sagte der stellvertretende Bürgermeister von Shijiazhuang, Meng Xianghong, am Dienstag.
Der Baubeginn wurde am 13. Januar eingeläutet, der erste Teil des Gebäudes ist nun bereits fertiggestellt und einsatzbereit. Mit dem Bau der zweiten Phase wird es ohne Unterbruch weitergehen, berichtete «CCTV».
Gemäss Informationen des staatlichen Senders wird jedes vorgefertigte Zimmer voraussichtlich 18 Quadratmeter gross sein. Darin enthalten sind ein eigenes Bad und eine Dusche, Schreibtische, Stühle, Betten, WLAN und ein Fernseher.
A medical observation center with 3000 housing units is being built in Shijiazhuang, Heibei Province for close contacts of COVID19. The construction is near completion after only 5 days. #ChinaSpeed pic.twitter.com/OHAYda7JXo
— Chinese Embassy in Poland (@ChinaEmbPoland) January 18, 2021
Gemäss der Gesundheitskommission zählt Hebei derzeit insgesamt 818 aktive lokal übertragene Fälle von Coronavirus. Hinzu kommen mehr als 200 asymptomatische Infektionen. Letzten Mittwoch starb ein Covid-Patient in Hebei, es war der erste Todesfall in China seit 242 Tagen.
Lockdowns in Peking - Sorgen vor Neujahrsfest und Coronavirus
Als Reaktion auf die Ausbreitung in der Provinz Hebei sind am Mittwoch auch kleinere Lockdowns in Peking verfügt worden. Menschen in fünf betroffenen Stadtvierteln wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. Unter anderem wurde der südliche Bezirk Daxing abgeriegelt, in dem allein 1,6 Millionen Menschen leben.
Die scharfen Massnahmen wurden auf Hinsicht der Ferien zum chinesischen Neujahrsfest vom 11. bis 17. Februar eingeführt. Zu diesem Anlass begeben sich üblicherweise Abermillionen von Chinesen auf Reisen zu ihren Familien.
Am Dienstag meldete China landesweit 103 neue Fälle des Coronavirus. Hinzu kamen 58 asymptomatische Infektionen, die separat gezählt werden. Die Fälle verteilen sich über vier Provinzen hinweg.
Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle auf dem Festland beträgt 88'557, während die offizielle Zahl der Toten bei 4635 liegt.