Coronavirus: «Ein Teil der Massnahmen-Gegner ist gewaltbereit»

Keystone-SDA
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Bern,

Ein Teil der Menschen, die gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus mobilisieren, beginnt, sich zu radikalisieren und ist bereit, Gewalttaten zu begehen.

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Die Skeptiker gerieten in Bern an die Polizei. - Nau.ch

Die Warnung kommt von André Duvillard, dem Delegierten des Sicherheitsverbundes Schweiz. Man sehe, dass eine Randgruppe unter den Gegnern der Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus an Stärke gewinne, besonders seit der Ausweitung der Zertifikatspflicht, sagte Duvillard im Interview mit der Zeitung «Le Matin Dimanche».

Bei den jüngsten Demonstrationen von Massnahmen-Gegnern in Bern seien Messer und Schraubenzieher beschlagnahmt worden.

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Wegen dieser Szenen musste eine erneute Demo abgesagt werden: Beim Bundeshaus in Bern kommt es vergangenen Donnerstag zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Diese Demonstranten sind in den Worten von Duvillard, einem Spezialisten für die Bekämpfung von Radikalisierung «monothematische Extremisten». Sie gehörten weder der extremen Linken noch der extremen Rechten an, sondern sie seien bereit, wegen etwas ganz Bestimmtem, nämlich wegen Covid-19, gewalttätig zu werden.

Es sei noch zu früh, um das Profil dieser Massnahmen-Gegner zu erstellen, sagte Duvillard. Doch in Bern seien «eher Männer zwischen 30 und 40 Jahren» angetroffen worden, die gut integriert seien.

Neue Form von Extremismus

Duvillard sprach von einer neuen Form von Extremismus, die international aufkomme. Werde diese neue Extremismus-Form politisch aufgegriffen, bestehe die Gefahr, dass sie zu Zusammenstössen führe zwischen Mitgliedern der extremen Linken und der extremen Rechten.

Er könne sich nicht erinnern, dass es in der Schweiz schon einmal zu einer derartigen Konzentration von Demonstrationen gekommen sei. Duvillard rief dazu auf, die Situation in den kommenden Wochen genau zu beobachten, insbesondere vor der Abstimmung über das Covid-Gesetz im November.

Nachrichtendienst hat Coronavirus Gegner im Auge

Nach den Ausschreitungen an der Demonstration vom 16. September auf dem Bundesplatz in Bern bekräftigte das Bundesamt für Polizei (Fedpol), dass es Massnahmen gebe, um ein Eindringen in das Bundeshaus zu verhindern. Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) untersucht eine allfällige Beteiligung gewalttätiger extremistischer Gruppen in der Corona-Skeptiker-Szene, im Rahmen seines Auftrags.

Seit dem 13. September gilt in der Schweiz die ausgedehnte Zertifikatspflicht im Kampf gegen das Coronavirus. Seither müssen Besucher und Besucherinnen sich nicht nur an Grossanlässen oder in der Disco als geimpft, genesen oder getestet ausweisen. Das Covid-Zertifikat ist unter anderem auch beim Gang ins Restaurant, ins Kino oder in ein Fitnesscenter nötig.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Teil der Massnahmen-Gegner sei gewaltbereit, warnt Experte André Duvillard.
  • Duvillard sprach von einer neuen Form von Extremismus, die international aufkomme.

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