Coronavirus: Eltern machen aus Schülern «Corona-Kindersoldaten»
Vermehrt kämpfen Eltern gegen die Massnahmen wegen des Coronavirus an den Schulen. Ihre Kinder erhalten Masken-Dispensen. Ein Verschwörungsexperte ordnet ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Eltern kämpfen gegen die Corona-Massnahmen an Schweizer Schulen.
- Mit Erfolg: Einige der Kinder werden von der Maskenpflicht dispensiert.
- Was die Eltern ihren Kindern damit antun, geht oft vergessen.
Es gibt jene, welche die Corona-Pandemie längst akzeptiert haben. Und dann gibt es noch die, die sich immer noch dagegen wehren. So tun es auch viele Eltern – sie kämpfen gegen die Regeln wegen des Coronavirus der Schulen an.
Einziges Kind ohne Maske
So kämpft etwa Christine Hug gegen Masken und Massnahmen an der Schule ihrer Tochter Julia. «Ich bin die Einzige der Klasse und im ganzen Schulhaus, die keine Maske tragen muss», sagt Julia (12).
Ihre Gspändli hätten sich irgendwann damit abgefunden, erklärt die 12-Jährige gegenüber der SRF-Rundschau.
Doch Hug ist nicht die einzige Mutter, die gegen die Massnahmen rund ums Coronavirus kämpft. Ihre Tochter – so scheint es – hat sich der Meinung ihrer Mutter angeschlossen. «Die Massnahmen gehen für mich gar nicht!», sagt die Zwölfjährige.
Kinder wegen Coronavirus im Kreuzfeuer
«Die, die sich impfen lassen wollen, sollen das tun. Die, die eine Maske tragen wollen, sollen das ebenfalls tun.» Ginge es nach ihr, sollte es keine Pflicht geben. Und sie werde sich auch nicht daran halten, so die Zwölfjährige.
Der Sozialwissenschaftler Marko Kovic steht solchem Mutter-Kind-Verhalten kritisch gegenüber. Zu Nau.ch sagt er: «Ich finde es sehr schade, dass Kinder nun ins Kreuzfeuer dieses Corona-Glaubenskrieges geraten.»
Besonders belastend dürfte laut Kovic sein, dass Eltern und Lehrpersonen komplett unterschiedliche Meinungen vertreten.
Kindersoldaten des Coronavirus
«Besonders heikel scheint es mir, wenn Kinder von ihren Eltern regelrecht als Corona-Kindersoldaten eingesetzt werden.» Die Jüngsten müssten regelrecht die Anti-Corona-Propaganda ihrer Eltern wiedergeben.
Der Sozialwissenschaftler denkt nicht, dass die Eltern böse Absichten hegen würden. «Aber sie sind so fixiert auf ihre eigene Meinung, dass sie nicht merken, dass das ihren Kindern letztlich schadet.»