Coronavirus: Erhalten Kunden Ticketpreis für abgesagte Events?

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Wegen der Coronavirus-Epidemie sind Veranstaltungen mit über 1000 Personen verboten. Unklar ist, ob Kunden ihr Geld für bereits gekaufte Tickets zurückerhalten.

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Was geschieht mit bereits gekauften Tickets der nun abgesagten Events? - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Coronavirus werden grössere Veranstaltungen abgesagt.
  • Der Konsumentenschutz fordert, dass Kunden das Geld für ihre Tickets zurückbekommen.
  • Rechtlich ist der Bund nicht dazu verpflichtet.

Das Coronavirus hat die Schweiz im Griff. Und jetzt greift der Bundesrat durch. Bis Mitte März verbietet er alle Anlässe mit mehr als 1000 Personen. Davon betroffen sind etwa Konzerte, Eishockey- oder Fussballspiele.

Das bedeutet: Personen, die ihr Ticket bereits gekauft haben, können ihre Veranstaltung nicht besuchen. Das Ticket ist heute morgen ungültig geworden. Und sie müssen schauen, was sie nun zurückerhalten.

berset coronavirus
«Schutz der Bevölkerung hat oberste Priorität»: Innenminister Alain Berset informiert die Medien über das Veranstaltungsverbot wegen des Coronavirus. - Keystone

Die Stiftung Konsumentenschutz fordert, dass die Veranstalter sich kulant zeigen, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Bereits gekaufte Tickets sollen den Konsumenten zurückerstattet werden, verlangt sie.

Bundesrat beruft sich auf Epidemiegesetz

Der Bundesrat machte heute Freitagmorgen, als er die Stufe «besondere Lage» verkündete, aber klar: Gemäss Epidemiengesetz hat der Bund keine Verantwortung für wirtschaftlichen Schäden. Es gebe aber eine Härtefallklausel für besonders betroffene Personen.

Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, appelliert an die Veranstalter. Diese müssten nun Hand bieten zu Lösungen, welche nicht ausschliesslich zulasten der Konsumenten gehen. «Es kann nicht sein, dass die Konsumentinnen und Konsumenten alleine für den Schaden geradestehen müssen».

Konsumentenschützerin fordert Geld zurück

Und sie nimmt den Bundesrat in die Pflicht: «Falls die Veranstalter den Konsumenten nicht entgegenkommen, muss der Bund dafür sorgen, dass Lösungen gefunden werden, welche den Schaden nicht einzig den Konsumentinnen und Konsumenten aufbürdet.»

Stiftung für Konsumentenschutz
Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz. - Keystone

Die betroffenen Konsumenten können sich beim Konsumentenschutz unter [email protected], Stichwort «Ticketrückerstattung», melden, falls der Veranstalter nicht Hand bietet zu kulanten Lösungen.

Er werde zudem Veranstalter anschreiben und sie auffordern, Konsumenten die Ausgaben zurückzuerstatten, schreibt der Konsumentenschutz.

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