Coronavirus: Fast zwei Millionen Schweizer nicht genug geschützt
Durch die Omikron-Variante des Coronavirus sind die Fallzahlen regelrecht explodiert. Knapp zwei Millionen Menschen könnten sich aktuell boostern lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Daten weisen darauf hin, dass der Impfschutz bei der Omikron-Variante stark reduziert ist.
- Der Infektionsschutz steigt nach einem Booster zumindest kurzfristig deutlich an.
- Laut BAG-Statistiken dürften sich knapp zwei Millionen Personen aktuell boostern lassen.
Die Zahl der täglichen Infektionen mit dem Coronavirus ist in den letzten Wochen regelrecht explodiert. Schuld daran ist vor allem die rasche Verbreitung der Omikron-Variante. Diese ist wesentlich ansteckender als die Delta-Variante des Coronavirus.
Omikron ist im Vergleich zu Delta im Schnitt zwar milder, dennoch können Infektionen mit dieser Variante auch zu Erkrankungen führen. Zudem weisen Daten darauf hin, «dass der Impfschutz bei der Omikron-Variante stark reduziert ist», erklärt eine BAG-Sprecherin. «Dies betrifft vor allem Infektionen und leichte Erkrankungen bei immunisierten Personen (Geimpften und Genesenen).»
Coronavirus: Knapp zwei Millionen Personen könnten sich boostern lassen
Vor schweren Erkrankungen werde weiterhin ein partieller Schutz erwartet, der jedoch mit zunehmendem Alter abnehme. «Der Schutz vor einer Infektion steigt nach einer Auffrischimpfung zumindest kurzfristig deutlich an», sagt die BAG-Sprecherin.
Deshalb werde die Auffrischimpfung allen vollständig geimpften Personen ab 16 Jahren frühestens vier Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung empfohlen.
Deswegen lohnt sich ein Blick darauf, wie viele Personen derzeit in der Schweiz für eine Booster-Impfung infrage kommen. Nach Angaben des BAG haben Stand Freitag 2'877'321 Personen eine Auffrischimpfung erhalten.
Da man sich vier Monate nach der zweiten Impfung boostern lassen kann, kämen aktuell 1'988'121 Corona-Geimpfte für einen Booster infrage. Denn vor genau vier Monaten waren laut BAG-Angaben 4'865'442 Menschen doppelt geimpft. Bei Ungeboosterten ist der Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus deutlich niedriger als bei frisch Geimpften.
Zudem könnte bei einigen doppelt Geimpften das Covid-Zertifikat nach der Verkürzung auf 270 Tage bald auslaufen.
Wegen Infektionen nach Zweifachimpfung etwas weniger
In der Realität dürften aber etwas weniger als 1'988'121 für die Auffrischimpfung infrage kommen. Denn: «Nicht berücksichtigt werden in dieser Berechnung all jene Personen, die in der Zwischenzeit eine Covid-19-Infektion hatten. Und somit erst vier Monate nach Infektion eine Auffrischimpfung erhalten sollten», erläutert die BAG-Sprecherin.
Denn gemäss Impfempfehlung gilt eine Corona-Infektion ab vier Monaten nach vollständiger Impfung auch als Booster. Bei wie vielen Geimpften dies der Fall ist, sei laut BAG «aufgrund symptomloser Erkrankungen nicht eruierbar». Die Sprecherin hält aber fest: «Auch nach vier Monaten ist mit zwei Impfungen ein deutlich höherer Schutz vor schwerer Erkrankung gegenüber nicht Geimpften gewährleistet.»
Etwa 30,5 Prozent der Gesamtbevölkerung hat bisher noch keine einzige Corona-Impfdosis erhalten.