Coronavirus: Fliegen in den Ferien Tausende Positive ins Ausland?
Die Fallzahlen mit dem Coronavirus steigen wieder an. Die Positivitätsrate ist klar höher als noch im April – viele dürften also positiv in die Ferien fliegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Schweizer fliegen in den Sommerferien ins Ausland.
- Gleichzeitig steigen die Corona-Fallzahlen wieder an, getestet wird nicht mehr fleissig.
- Gemäss Virologe Andreas Cerny stehen wir vor der nächsten Welle.
Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Schweizer fliegen trotz des momentanen Flughafenchaos ins Ausland. Gleichzeitig steigen die Infektionen mit dem Coronavirus wieder deutlich an.
Seit vergangener Woche meldet das BAG über 33'000 neue Ansteckungen – ein Anstieg gegenüber der Vorwoche um 34 Prozent. Ausserdem werden im Wochenvergleich 42 Prozent mehr Personen mehr im Zusammenhang mit dem Virus im Spital behandelt. Konkret sind 848 Personen hospitalisiert.
Gemäss Virologe Andreas Cerny steht die Schweiz am Anfang einer neuen Welle. Grund ist, dass die ansteckendere BA.5-Untervariante von Omikron BA.2 verdrängt.
Aber: «Wenn die Ausbreitung ähnlich wie in Portugal verläuft, könnte man von einer eher kleinen Welle ausgehen.» Also sei eher mit einem moderaten Anstieg der Hospitalisationen und Todesfällen zu rechnen, so Cerny.
Coronavirus: Cerny geht von hoher Dunkelziffer aus
Das Problem derzeit: Viele lassen sich nicht mehr testen – oder nur mit einem Selbsttest. Dementsprechend geht Cerny von einer hohen Dunkelziffer aus. «Anfangs Juni hatten wir eine Test-Positivitätsrate von etwa 20 Prozent und jetzt ist sie über 50 Prozent.» Das sei ein deutlicher Indikator auf die hohe Dunkelziffer.
Für die Einreise ist bei vielen beliebten Feriendestinationen zudem inzwischen kein Impfnachweis oder negatives Testergebnis mehr nötig. Damit dürften viele – bewusst oder unbewusst – positiv in die Ferien fliegen.