Coronavirus: Freiburg fürchtet sich vor Teil-Lockdown
Die Westschweiz ist aktuell stark vom Coronavirus betroffen. Ein Internist des Freiburger Kantonalspitals warnt via Social Media vor einer Überlastung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Westschweiz leidet stark unter der zweiten Corona-Welle.
- Aktuell liegt die Inzidenz in französischsprachigen Kantonen bei über zweitausend.
- Auch in Freiburg wird es zunehmend kritischer, wie ein Internist am Kantonsspital erzählt.
Die Coronavirus-Inzidenz in mehrheitlich französischsprachigen Kantonen liegt bei 2007. Das ist höher als in allen EU-Ländern. Der Kanton Genf verhängte schon strengere Massnahmen, die als Teil-Lockdown beschrieben werden könnten: Alle Restaurants, Bars und Läden – mit Ausnahme der Lebensmittelläden – müssen schliessen.
Gestern folgte dann auch Neuenburg. Museen, Bars und Restaurants müssen ab Mittwoch, 23 Uhr schliessen. Nun könnte auch Freiburg strengere Massnahmen ergreifen, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Denn im Moment sieht es schwierig aus, wie ein leitender Arzt am Kantonsspital in einem Video erzählt.
Freiburger Arzt warnt vor Überlastung wegen Coronavirus
«Aktuell ist in Freiburg ein Test von zwei positiv», sagt Nicolas Blondel. Der Arzt versucht, auf Social Media die Bevölkerung zu sensibilisieren. Er beschreibt die prekäre Lage des Spitals: «Ich mache diese Botschaft alarmierend, aber die Situation ist wirklich todernst.»
Blondel bittet die Freiburgerinnen und Freiburger, ihr Verhalten zu verändern, um die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen. Sprich: Die Schutz- und Hygienemassnahmen einzuhalten und keine Feste mehr organisieren. Denn so hätte das Kantonsspital «vielleicht noch eine Chance, eine Katastrophe abzuwenden», so Blondel.
«Wir werden kämpfen», verspricht Blondel. Doch dafür brauche es die Hilfe der Bevölkerung.
Dritthöchste Inzidenz schweizweit
Freiburg ist aktuell an fünfter Stelle der meisten nationalen Neuinfektionen, mit fast 3000 und einer zwei-Wochen-Inzidenz von etwa 1300. Es ist nach Genf und dem Wallis die dritthöchste Inzidenz der Schweiz. Gut möglich also, dass die Behörden durchgreifen.
Heute um 14 Uhr informiert das BAG an einer Pressekonferenz über die Coronavirus-Lage der Schweiz.