Coronavirus: Freiwillige Maskenträger befürchten jetzt Pöbeleien

Ilaria Dal Negro
Ilaria Dal Negro

Bern,

Trotz der fast gänzlichen Aufhebung der Tragepflicht tragen noch viele freiwillig eine Maske gegen das Coronavirus. Einige befürchten nun Anpöbelungen.

Coronavirus öV
Coronavirus: Der öffentliche Verkehr ist einer der wenigen Orte, wo noch immer eine Maske getragen werden muss. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seut heute Donnerstag ist die Maskenpflicht fast gänzlich aufgehoben.
  • Nur noch im ÖV und in Gesundheitseinrichtungen ist sie obligatorisch.
  • Freiwillige Maskenträger befürchten nun, von Massnahmengegnern angefeindet zu werden.

Heute feiert die Schweiz ihren «Freedom Day», also die Aufhebung fast aller Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Zertifikatspflicht respektive 3G-, 2G- und 2G-Plus-Regel sowie die Maskenpflicht sind fast vollständig abgeschafft. Ausnahmen bilden Gesundheitseinrichtungen und der öffentliche Verkehr, dort ist die Maske noch immer obligatorisch.

Bundesrat Alain Berset ruft auf Twitter dennoch zu Respekt gegenüber dem «persönlichen Schutzbedürfnis» auf. Denn trotz Aufhebung der Pflicht gibt es immer noch viele Menschen, die freiwillig eine Maske tragen wollen.

Coronavirus
Alain Berset gestern Mittwoch bei der Pressekonferenz des Jahres: Die Massnahmen gegen das Coronavirus sind nun fast alle aufgehoben. - Keystone

Das freiwillige Maskentragen scheint jedoch nicht bei allen gut anzukommen. Verschiedene Twitter-User berichten bereits über Pöbeleien, weil sie einen Mund-Nasen-Schutz getragen haben, obwohl es nicht obligatorisch war.

Vater fordert Kind auf, Maskenträgerin wegen Coronavirus anzuhusten

Während es bei einigen nur zu Streitgesprächen und Lästereien gekommen ist, wurden andere auch schon absichtlich angehustet. Eine Userin berichtet sogar davon, dass ein Vater sein Kind dazu aufgefordert hat, sie anzuhusten.

Auch eine Mutter äussert auf Twitter Bedenken, wenn ihre Kinder nach den Ferien mit einer Maske zur Schule gehen: «Im besten Fall werden sie gemobbt, im schlimmsten Fall haben wir die KESB am Hals...»

Tragen Sie nun noch freiwillig eine Maske?

Ein anderer Nutzer schreibt, dass ihm sogar die Maske heruntergerissen wurde, als er auf dem Weg zu einem Testzentrum war. Er wollte sich testen lassen, weil er Symptome aufwies.

Viele der Twitter-User haben kein Verständnis für das Verhalten gegenüber freiwilligen Maskenträgern. Ein Nutzerin, die zur Hochrisikogruppe gehört und auch wegen der Maske angehustet wurde, schreibt: «Ich mache doch nur, was von den Gegnern gefordert wird: eigenverantwortlich schützen».

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