Coronavirus: Gastrosuisse warnt vor Kahlschlag im Gastgewerbe
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gastrosuisse sorgt sich um die Überlebensfähigkeit ihrer Mitglieder.
- Die Einführung der Zertifikatspflicht würde das Gästepotenzial um 45 Prozent verringern.
- Präsident Casimir Platzer zeigt auf: Die Branche steht vor einem grossen Problem.
«Die Reserven sind aufgebraucht», so Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer. Der diesjährige Sommer sei für das Gastgewerbe noch schlechter gelaufen, als im Vorjahr. In einer Mitteilung von heute Sonntag zeigt der Branchenverband die Problematik auf.
Laut Umfrage lagen die Umsätze im Juli und August etwa 70 Prozent hinter dem Vorjahr. Dafür verantwortlich sollen die Massnahmen gegen das Coronavirus gewesen sein, so der Verband. Somit habe sich auch die Liquidität der Mitglieder verschlechtert.
Entschädigungen reichen für Gewerbe nicht aus
Auch die Härtefallentschädigung habe nur wenig geholfen: So konnte zwar ein Kahlschlag verhindert werden, trotzdem konnte über die Hälfte der Bezüger ihre laufenden Kosten nicht decken.
Die Härtefallentschädigungen reichten nicht aus, um die Folgen weiterer Einschränkungen aufzufangen, warnt Platzer. Und stellt eine besorgniserregende Prognose: Die Zertifikatspflicht werde das Gästepotenzial um 45 Prozent verringern.
Entsprechend erwarten 56,7 Prozent der Betriebe mit dem Zertifikat Umsatzeinbussen von mindestens 30 Prozent. Dies selbst wenn die Kapazitätsbeschränkungen fallengelassen würden.
Wegen Coronavirus: Gastgewerbe musste 53'000 Stellen streichen
Platzer sorgt sich um die Überlebensfähigkeit der Betriebe: Seit Anfang des vergangenen Jahres seien laut Bundesamt für Statistik schon rund 53’000 Stellen im Gastgewerbe verloren gegangen. «Das entspricht jeder fünften Stelle», so Platzer.
Braucht es eine Ausweitung des Covid-Zertifikats?
Um einen weiteren Abbau zu verhindern, müsste das Gewerbe bei Einschränkungen wie dem Zertifikat finanziell entschädigt werden.