Coronavirus Schweiz: Über 20'000 Personen sind infiziert

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Keystone-SDA, Redaktion

Genève,

In der Schweiz sind inzwischen 540 Personen am Coronavirus gestorben, 20'278 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

Coronavirus
Über 20'000 Personen in der Schweiz haben sich mit dem Coronavirus infiziert. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
  • 20'278 Personen wurden bisher positiv getestet, 540 sind verstorben.
  • Neue Zahlen vom 4. April: +975 Infizierte, +56 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.

Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus News.

12.30: Das Bundesamt für Gesundheit BAG gibt die neuen Zahlen zum Coronavirus bekannt. Aktuell sind in der Schweiz 20'278 Personen mit dem Coronavirus infiziert, das sind 975 mehr als am Freitag. 540 Personen sind wegen des Virus verstorben.

11.25: Der Bundesrat ruft weiterhin klar dazu auf, zu Hause zu bleiben. Alle Altersgruppen, auch die Jungen, sind besonders angesprochen. «Auch bei gutem Wetter zu Hause bleiben. Jetzt erst recht» lautet die Vorgabe des Bundesamts für Gesundheit an diesem sonnigen Wochenende.

Die Polizei kontrolliert derweil die Bevölkerung in der ganzen Schweiz. In St. Gallen musste sie seit Freitag bereits in 39 Fällen einschreiten. Viele Jugendliche hätten sich in Gruppen auf dem Gelände von Schulhäusern aufgehalten, auch die Feuerstellen seien gut besucht gewesen. Dabei sind die Abstände von zwei Metern gemäss Mitteilung nicht immer eingehalten worden. Die Polizei verteilte Bussen.

Coronavirus Polizei
Die Polizei muss angesichts des Coronavirus oft einschreiten, weil sich zu viele Menschen in der Öffentlichkeit treffen. - Keystone

Auch bei einer Geburtstagsparty musste sie einschreiten. Spielende Kinder seien in zu grossen Gruppen angetroffen worden. Die Kantonspolizei St. Gallen warnt und betont, «dass viele Personen die Massnahmen mit fortschreitender Zeit immer mehr auf die leichte Schulter nehmen.» Sie appelliert deshalb an die Vernunft jedes einzelnen, sich an die geltenden Regeln zu halten.

10.53: Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 10 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 65 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.

Coronavirus Tessin
Das Tessin ist am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. - Keystone

Insgesamt wurden bis Samstagmorgen im Kanton Tessin 2442 Personen positiv auf das Virus getestet. 314 Personen konnten bisher das Spital verlassen. 165 Menschen verloren aufgrund des Coronavirus ihr Leben.

09.39: Liebespaare, getrennte Familien, Kollegen treffen sich an der Deutsch-Schweizer Grenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz. Dort wird geküsst, Händchen gehalten und Kaffee getrunken. Doch nun soll Schluss damit sein!

Coronavirus
Das war einmal: Nun wurde wegen des Coronavirus noch ein grösserer Zaun aufgestellt. - Keystone

Um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern, wurde am Freitag auf Kreuzlinger Seite im Abstand von zwei Metern ein zweiter Zaun aufgestellt. Damit wollen die Behörden sicherstellen, dass der vorgeschriebene Abstand von zwei Metern eingehalten wird.

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Dieser neue Zaun in Kreuzlingen soll helfen, dass die Leute die Regeln zum Coronavirus einhalten. - Keystone

Am Grenzzaun gebe es «herzzerreissende Szenen», sagte Simon Hofmann, Stabschef des Führungsstabs Kreuzlingen. «Wir tun dies nicht gerne», sagt Hofmann zum Zaun. Es gehe aber um den Gesundheitsschutz.

9.35: Den Militärangehörigen im Einsatz wegen der Coronavirus-Pandemie werden teils nicht alle Diensttage angerechnet. Dies erklärte Verteidigungsministerin Viola Amherd in einem Interview mit dem «Blick» vom Samstag.

vbs
Bundesrätin und VBS-Chefin Viola Amherd. - Keystone

Sonst könne die Armee möglicherweise bei der nächsten Pandemiewelle oder im Ereignisfall keine Unterstützung mehr leisten, sagte die 57-jährige Walliser CVP-Bundesrätin.

Wer derzeit aber Dienst leiste, müsse dieses Jahr sicher keinen Wiederholungskurs (WK) mehr machen.

08.05: Die Hoffnung der Kinderbetreuungseinrichtungen war gross. Doch der Bundesrat hat gestern keine besondere finanzielle Hilfe für Kindertagesstätten gesprochen.

Entsprechend riesig ist die Empörung beim Verband der Schweizer Kinderbetreuung Kibesuisse. Dieser teilt mit, er sei fassungslos und warnt, dass der Schweiz nun eine folgenschwere Betreuungskrise drohe.

Kita Coronavirus
Die Kitas erhalten keine besondere finanzielle Unterstützug. Der Verband ist fassunglos. - Keystone

«Solange der Bund nicht klar signalisiert, dass er gemeinsam mit den Kantonen alle Betreuungsinstitutionen (...)schadlos halten wird, sind diese auf die weitere Entrichtung der Elternbeiträge angewiesen.»

Dies führe zu einer gesellschaftlich inakzeptablen Situation. Eltern, die aktuell bereits stark belastet seien, müssten auch die Aufrechterhaltung einer Grundversorgung finanzieren. «Dies kann nicht im Sinne des Bundesrates sein», betont Kibesuisse.

Eine baldige Entscheidung zu substanzieller finanzieller Unterstützung durch den Bund und die Kantone sei ein must.

23.29: Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer hofft auf eine möglichst rasche Trendwende bei den Coronavirus-Neuinfektionen. Dann sei auch eine kontrollierte Rückkehr zu einer gewissen Normalität möglich, sagte der Präsident des Wirtschafts-Dachverbandes in einem SRF-Interview bei «10vor10».

Heinz Karrer Economiesuisse
Heinz Karrer im Interview mit Nau.ch. - Nau.ch

Denn die Situation in der Schweizer Wirtschaft sei schwierig und zum Teil dramatisch. Ein Drittel habe Liquiditätsprobleme, etwa 30 Prozent des Umsatzes sei weggebrochen. Es gebe auch Firmen, in denen keine Aufträge mehr vorhanden seien. «Wenn kein geordneter Rückgang zu einer gewissen Normalität passiert, haben wir fatale Konsequenzen, auch gesellschaftliche und Langzeitfolgen», sagte Karrer.

Realistisch sei eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität dann, wenn eine Trendwende bei den Neuinfektionen erkennbar sei. Zudem müssten in den Betrieben, wo dies möglich sei, die Vorschriften der Gesundheitsbehörden befolgt werden können.

«Viele Betriebe haben bewiesen, dass dies möglich ist», sagte Karrer. «Deshalb sollte man sich jetzt in den nächsten ein bis zwei Wochen darauf vorbereiten, dass eine kontrollierte Rückkehr wieder möglich ist, wenn die Infektionszahlen nach unten zeigen», sagte Karrer weiter.

23.16: 43 Häftlinge der Genfer Strafanstalt Champ-Dollon haben sich am Freitagnachmittag vorübergehend geweigert, nach dem Spaziergang wieder in ihre Zellen zurückzukehren. Sie protestierten damit gegen die im Zusammenhang mit dem Coronavirus getroffenen Massnahmen.

Einige Häftlinge forderten sogar ihre vorzeitige Entlassung aus dem Strafvollzug, wie dies in anderen Ländern wie etwa in Frankreich angesichts der Pandemie möglich wurde. Dies sagte Laurent Forestier, Sprecher der Genfer Strafvollzugsbehörde, zu einem Bericht des Onlineportals 20minutes.

Gefängnis Champ-Dollon GE.
Das Gefängnis in Champ-Dollon GE. - Keystone

Sie seien auch ein Zeichen der Frustration angesichts der im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus getroffenen Massnahmen.

So hätten beispielsweise Arbeitsateliers geschlossen oder Tätigkeiten umorganisiert werden müssen. Das habe einen Einfluss auf das tägliche Leben der Strafgefangenen gehabt. Die Besuchsmöglichkeiten seien aber nicht eingeschränkt worden. Es seien Plexiglas-Scheiben montiert worden.

Die Protestaktion verlief ohne Zwischenfälle. Unter den übrigen Insassen - insgesamt sind im Gefängnis 550 Häftlinge untergebracht - sei die Situation ruhig geblieben. Gegen 22.20 Uhr seien die Protestierenden wieder freiwillig in ihre Zellen zurückgekehrt.

14.11: Es ist Woche drei der «ausserordentlichen Lage» in der Schweiz und dem einen oder anderen dürfte zu Hause langsam die Decke auf den Kopf fallen. Besonders gemein: Das Wochenende wird sommerlich warm!

Nach den heutigen 13 Grad in der Zentralschweiz klettert das Thermometer am Samstag gemäss «MeteoSchweiz» auf 16 Grad und erreicht am Sonntag gar Spitzentemperaturen um die 20 Grad nördlich der Alpen. Bis mindestens am Mittwoch soll es sonnig und bis zu 22 Grad warm bleiben.

Solche Prognosen machen noch mehr Lust auf einen Ausflug, einen kurzen Kick mit den Kumpels oder eine Velotour. Dabei sind die Anweisungen des Bundes klar: Bleiben Sie zu Hause! Sperren die Schweizer also trotz dem Hammer-Wetter weiter in ihrer Corona-Quarantäne ein?

Die Polizei jedenfalls bereitet sich schon einmal auf das Gegenteil vor. In Luzern wird die Seepromenade teilweise abgesperrt, im Aargau Parks per Video überwacht und in St. Gallen die Sportanlagen kontrolliert. Verstösse gegen den Sicherheitsabstand würden konsequent geahndet werden.

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