Coronavirus: Grossverteiler appellieren zum Einkaufen zu Randzeiten
Der Bundesrat hat ein neues Massnahmenpaket im Zusammenhang mit dem Coronavirus veröffentlicht. Detailhändler zeigen sich unzufrieden darüber.
Das Wichtigste in Kürze
- Geht es nach dem Bundesrat, müssen alle Läden ab Samstag um 19 Uhr schliessen.
- Die Grossverteiler appellieren deshalb daran, nicht zu Stosszeiten einzukaufen.
Der Bundesrat veröffentlichte gestern Dienstag ein neues Massnahmenpaket, um das Coronavirus in der Schweiz einzudämmen. Demnach müssen alle Restaurants, Bars, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen bereits um 19 Uhr abends schliessen.
Diese Massnahme soll der Bevölkerung klarmachen, dass man die Abende ab jetzt ganz sicher «im privaten Rahmen» stattfinden lässt. Doch droht nun wegen der strikten Schliessung vor 19 Uhr ein riesiger Menschenansturm vor den Läden?
Der Bund empfiehlt klar, nicht erst kurz vor Ladenschluss, sondern durch den Tag hindurch verteilt einkaufen zu gehen. Mit diesem Appell gelangen nun auch die Grossverteiler an ihre Kunden. «Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden, nach Möglichkeit die Randstunden am Morgen vermehrt zu nutzen.» Dies sagt Coop-Sprecherin Rebecca Veiga auf Anfrage.
Auch Lidl-Sprecherin Corina Milz präzisiert: «Ideal für den Einkauf sind beispielsweise die Zeiten zwischen 14 und 16 Uhr und nicht kurz vor Feierabend».
Gilt auch für Shops an Bahnhöfen
Auch die Shops an den SBB-Bahnhöfen, die abends oft stark bevölkert sind, sollen von der Schliessung um 19 Uhr betroffen sein. «Die Regelung wird nach unserem derzeitigen Kenntnisstand auch für Läden in Bahnhöfen gelten; es sei denn, das BAG entscheidet etwas anderes», sagt SBB-Sprecher Oli Dischoe auf Anfrage.
Coronavirus: Erfahrungen aus der Westschweiz helfen
Die Läden sollen aber nicht nur früher schliessen. Seit heute müssen 10 Quadratmeter anstatt vier pro Kunde zur Verfügung stehen. Damit dürfen mehr als die Hälfte weniger Kunden gleichzeitig im Laden einkaufen.
Um diese neue Regel zu bewältigen, setzen die Grossverteiler auf bewährte Systeme wie eine Ampel am Eingang des Ladens.
Diese Ampelsysteme könne man beliebig anpassen, um die Anzahl der Personen entsprechend der neuen Vorgaben zu regulieren, sagt Corina Milz, Mediensprecherin bei Lidl Schweiz.
Auch die Erfahrungswerte aus dem Lockdown im Frühling oder der Westschweiz, wo strengere Massnahmen galten würden helfen, sich immer wieder an die neue Situation anzupassen, sagt Denner-Mediensprecher Thomas Kaderli.