Coronavirus: Haben Fluggesellschaften Angst vor Maskenpflicht?
Aufgrund des Coronavirus gilt nun die Maskenpflicht auch in Flugzeugen. Die Airlines sind positiv eingestellt, die Kunden würden meist kooperieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 15. August gilt nun auch in Flugzeugen die Maskenpflicht.
- Wer in die Schweiz ein- oder ausreisen will, muss Maske tragen.
- Die Airlines rechnen mit Kooperation von Seiten der Kunden.
Gestern der grosse Knall vom Bundesrat: In allen Flugzeugen, die in die Schweiz fliegen oder die Schweiz verlassen, gilt ab dem 15. August 2020 eine Maskenpflicht. Obwohl bei einigen Airlines schon eine Empfehlung erlassen wurde, Masken zu tragen, ändert eine Pflicht das Bild doch etwas.
Was bedeutet dies nun für die Fluggesellschaften? Dass sich Passagiere des öffentlichen Verkehrs nicht zufrieden zeigen mit einer Maskenpflicht sieht man an den unzähligen Diskussionen die on- und offline dazu geführt werden. Wird nun weniger geflogen?
Wegen Coronavirus schon seit Juli Maskenpflicht bei Swiss
Die Lufthansa-Tochtergesellschaft Swiss wird wohl kaum grosse Veränderungen spüren. Denn wie Mediensprecher Michael Stief erklärt, führte die Swiss schon Anfang Juli eine Maskentragpflicht ein.
«Das heisst, während des Boardings, des Fluges und bis zum Verlassen des Flugzeuges sind die Gäste verpflichtet, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.» Von dieser Pflicht sind Kinder bis zu sechs Jahren sowie Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keinen Mundschutz tragen können.
Bisher hätten die Passagiere die Maskenempfehlung sehr gut einhalten, so Stief. Dasselbe erwarte er bei der Pflicht. «Sollten unsere Kabinenbesatzungen feststellen, dass jemand die Maske nicht trägt, gehen sie auf diese Person zu und bitten sie höflich, die Maske anzuziehen.»
Wie beeinflusst Maskenpflicht das Flugverhalten?
Christian Fichter, Wirtschaftspsychologe, schätzt die Einschränkung durch die Maskenpflicht als eher gering ein. «Klar, man trägt im Flugzeug die Maske wahrscheinlich länger als beispielsweise in der S-Bahn, aber man fliegt ja auch weniger oft als man S-Bahn, Tram oder Bus nutzt.»
Ausserdem: «Wer im Moment fliegen will, hat zudem ziemlich sicher eine hohe Motivation zum Fliegen und ist daher eher bereit, diese kleine Unannehmlichkeit auf sich zu nehmen.» Und die Gesellschaft würde sich ja langsam aber sicher an das Tragen einer Maske gewöhnen.
«Jeder Passagier weniger bringt sie einen Schritt näher ans Grounding, das ist eine unvermeidliche Konsequenz von Corona», prophezeit der Wirtschaftspsychologe. Denn viele Fluggesellschaften seien schon vor der Maskenpflicht «finanziell nicht im siebten Himmel» gewesen.