Coronavirus: Impfbereitschaft zieht wieder an
Intensivbetten sind zunehmend mit Ferienrückkehrern belegt. Die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist in den letzten Tagen gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz werden wieder mehr Impfungen verabreicht.
- Die Kantone sehen verschiedene Gründe dafür.
Die Impfbereitschaft in der Schweiz zieht wieder etwas an. Erstmals seit zwei Monaten wurden in den letzten Tagen wieder über 10'000 Erstimpfungen gegen das Coronavirus pro Tag durchgeführt. Das zeigt ein Blick auf das Dashboard des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Und auch die Kantone vermelden eine steigende Impfbereitschaft. «Wir konnten in den letzten Tagen eine Nachfragezunahme für Impfungen beobachten.» Das sagt Jérome Weber von der Gesundheitsdirektion Zürich. Ähnlich tönt es auf Anfrage in Basel, Luzern und Aargau.
20 Prozent Junge impfen sich gegen das Coronavirus
Der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion vermeldet ebenfalls eine leichte Steigerung bei den Buchungen. «Auch die Nachfrage nach Walk-in-Impfungen nimmt zu», so Gundekar Giebel. Dafür ist der Kanton Bern zusätzlich mit einem Impftruck unterwegs.
Auch Junge lassen sich vermehrt gegen das Coronavirus impfen. «Vor allem bei den Impfungen im Impftruck stellen wir eine Quote von ca. 20 Prozent von jungen Leuten unter 24 Jahren fest», so Giebel. Niederschwellige Angebote würden also sehr wohl für «Spontanimpfungen» genutzt werden.
Gründe für gestiegene Impfbereitschaft sehr verschieden
David Dürr, Leiter der Luzerner Dienststelle Gesundheit und Sport hat gleich mehrere Vermutungen: «Es gibt verschiedene mögliche Gründe», so Dürr. «Beispielsweise das Ferienende oder die Ankündigung des Bundesrats, dass Antigentests für symptomfreie Personen ab Oktober allenfalls kostenpflichtig werden. Oder auch die steigenden Fallzahlen bzw. Hospitalisationen.
Nach den zahlreichen Meldungen von hospitalisierten Ferienrückkehrer versuchen die Kantone mit Kampagnen die Impfbereitschaft zu erhöhen. Neben einem niederschwelligen Angebot setzt man beispielsweise in Bern auf Video-Clips von Personen aus anderssprachigen Bevölkerungsgruppen. Damit will der Kanton gezielt Migranten erreichen. Das hat offenbar gewirkt.
Auch in Zürich rechnet die Gesundheitsdirektion mit mehr Impfwilligen. «Wir gehen davon aus, dass die diversen Impfaufrufe dazu beitragen, dass sich in den nächsten Wochen weitere Leute impfen lassen.»