Coronavirus: Insel-Notfall warnt vor Mega-Wartezeiten
Beim Notfallzentrum des Berner Inselspitals kommt es derzeit zu «langen bis sehr langen» Wartezeiten. Schuld ist unter anderem das Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bern kommt es beim Notfallzentrum des Inselspitals zu teils «sehr langen» Wartezeiten.
- Wer «nicht lebensbedrohlich krank oder verletzt» ist, muss warten.
- Das Spital erklärt: Das Coronavirus zirkuliert derzeit stark in der Bevölkerung.
Die Gesundheitsbranche leidet ohnehin schon unter Fachkräftemangel. Jetzt kommt auch noch die neue Corona-Welle hinzu. Das bringt Herausforderungen mit sich.
Wer in diesen Tagen den Notfall des Berner Inselspitals aufsucht, muss sich darauf einstellen, eine Weile zu warten. Beim Eingang weist ein Bildschirm mehrsprachig auf die Wartezeiten hin, die Personen mit Bagatell-Verletzungen erwarten.
Viele infizieren sich derzeit mit Coronavirus
Es heisst: «Für nicht lebensbedrohliche Krankheiten oder Verletzungen bestehen zurzeit lange bis sehr lange Wartezeiten.»
Nau.ch hat sich beim Inselspital nach dem Grund für diese Wartezeiten erkundigt. Mediensprecher Daniel Saameli erklärt, dass derzeit viele Leute krank seien.
«Aktuell zirkuliert Covid-19 sehr stark in der Bevölkerung, gemäss Abwasserdaten im Bereich der höchsten Welle im letzten Winter. Zudem zieht die jährliche Grippeepidemie langsam an», so Saameli.
Auch die Anzahl stationär betreuter Covid-19-Erkrankter sei in den letzten Wochen deutlich angestiegen. «In den letzten Tagen wurden in der Insel-Gruppe jeweils 50 bis 70 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 betreut.»
Er stellt jedoch klar: «Schwere Verläufe sind allerdings deutlich seltener geworden, und vorwiegend noch bei Personen mit stark eingeschränktem Immunsystem zu beobachten.»
Spital-Mitarbeitende infizieren sich ebenfalls oft mit dem Coronavirus. «Wir verzeichnen Personalausfälle», bestätigt Saameli. «Diese bewegen sich aber im saisonal üblichen Rahmen, worauf wir als Spital vorbereitet sind.»
Aufgrund des Fachkräftemangels sei die Personaldecke in Berufsgruppen wie der Pflege auch in der Insel-Gruppe dünn. «Wir federn diese Engpässe mit verschiedenen Massnahmen ab, weshalb es zu keinen Einschränkungen für Patientinnen und Patienten kommt», so Saameli.